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Start Erster Arbeitstag als Bürgermeister

Ein großes Kennenlernen ist es derzeit für René Schernikau. Er ist der neue Verbandsgemeindebürgermeister von Arneburg-Goldbeck.

Von Karina Hoppe 19.01.2017, 18:00

Goldbeck l Noch stehen Eike Trumpfs Zimmerpflanzen im Büro, aber sie werden in Kürze abgeholt. René Schernikau hat bereits eigene in petto. Ja, das Büro gefalle ihm gut. Der neue Verbandsgemeindebürgermeister hat die Lamellenvorhänge an den Fenstern zur Seite geschoben. „Im Sommer wird das sicher nicht machbar sein.“ Aber erstmal fühle er sich so wohler.

Zeit zum Ausruhen vorm neuen Lebensabschnitt war nicht. René Schernikau arbeitete bis Dienstag bei der Landesinvestitionsbank in Magdeburg, um sich gleich im Anschluss auf den Weg zum Neujahrsempfang im Sitzungssaal des Verwaltungsamtes Goldbeck zu machen. Es war der Abend des Amtsvorgängers Eike Trumpf. „Und das war auch gut so.“ Aus Respekt vor Trumpfs Amtsjahren und weil Schernikau schier erst seit Mittwoch Verbandsgemeindebürgermeister ist.

„Ich habe aus meiner Sicht eine gute Übergabe erhalten.“ Schernikau traf sich mit Trumpf zu vier längeren Sitzungen und fühle sich gut eingewiesen. Alles andere sei nun erstmal ein großes Kennenlernen. „Ich habe natürlich viele Fragen, da bitte ich die Mitarbeiter um Verständnis.“ Bevor er aber etwas verändern kann – und das möchte er, sonst wäre er nicht zur Wahl angetreten – müsse er die Abläufe in Goldbeck und Arneburg genau kennen. Zum Glück springe er aber – der von Trumpf genannte Vergleich gefällt ihm gut – auf ein „gesatteltes Pferd“. Alles andere komme dann.

Gleich am Mittwoch hat es sich so ergeben, dass Schernikau sowohl ein längeres Kennenlerngespräch mit Kämmereichefin Dana Hoedt als auch mit Karsten Rottstädt, dem Sachgebietsleiter Ordnungsamt, hatte. Gestern saß der Brachflächenmanager Tino Pauls in seinem Büro.

Und so soll es weitergehen. Schernikau möchte sich sowohl einzeln bei den Bürgermeistern der Mitgliedsgemeinden, als auch bei jenen der umliegenden Gemeinden vorstellen, bei Nico Schulz genauso wie bei Rüdiger Kloth und Annegret Schwarz – und bei Landrat Carsten Wulfänger (letztere alle CDU) natürlich auch. „Ich bin ja bis jetzt unbekannt.“

Auch für die Verwaltungsmitarbeiter, von denen viele sicher auch traurig darüber seien, das Trumpf weg ist. „Das ist ganz normal, die Verwaltung ist ja zur Hälfte mit ihm mitgewachsen.“ Und trotzdem: Der Bürger hat gewählt. Schernikau möchte ein Teamplayer sein, die Mitarbeiter in Gesprächen dazu anhalten, auch selbst Verbesserungsvorschläge zu machen. „Sie kennen ihre Arbeit ja am besten. Meistens haben die Leute selbst gute Ideen, sie trauen sich nur vielleicht nicht, sie zu äußern.“

Wie wird das sein, auch an Wochenenden viel auf Termine zu fahren, Ansprechpartner in so vieler Hinsicht zu sein? Abwarten. Schernikau müsse es in seinem neuen Amt erstmal lernen, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, Arbeit und Familie zu händeln. Er ist dreifacher Familienvater, das will alles unter einen Hut gebracht werden. „Aber meine Frau unterstützt mich ja.“ Sie arbeitet weiter bei der Landesinvestitionsbank. „Oft sind wir zusammen hingefahren.“ Das ist nun passé. Schernikau kann jetzt vor Ort gestalten, das wollte er immer. Mit allem gebotenen Respekt, aber mit noch mehr Freude hat er sein neues Büro bezogen.