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Tauchen Tradition fällt nicht ins Wasser

Der Osterburger Tauchsportclub (OTC) ging am Wochenende unter Wasser. Mit im Gepäck hatte er ein Weihnachtsbäumchen.

Von Frank Schmarsow 30.01.2017, 23:01

Osterburg l Dass sich die Taucher mehr als einen Monat nach dem Christfest schmunzelnd um einen Weihnachtsbaum sammelten, hatte einen Grund. Denn das traditionelle Weihnachtstauchen war 2016 ausgefallen. Und nun scherzten die Frauen und Männer darüber, ob der Einstieg ins Schwimmbecken das verspätete Weihnachtstauchen, einen Vorgriff auf das diesjährige Christfest sein oder gar ein Hallen-Neujahrstauchen?

Der stellvertretende OTC-Vorsitzende Roberto Krüger ließ eine eindeutige Erklärung offen. Der lange vorher festgelegte 17. Dezember war buchstäblich ins Wasser gefallen, da der Osterburger Wasserver- und -entsorger wegen Reparaturen am Schwimmbecken schon am 16. Dezember begonnen hatte, das Wasser abzulassen. „Wir lassen keinen Termin ausfallen“, so Krüger.

Jedenfalls hatte man nun das Lichterbäumchen mit kleinen Geschenken daran auf den Beckenboden versenkt und tauchte nach den Gaben. Später ging man zum gemütlichen Teil mit Deftigem vom Grill über.

Für den 79-jährigen Senior der Gruppe Jürgen Schweichler war das Tauchen am Sonnabend „der erste Gang in die Tiefe nach meiner Herzoperation“, sagte er uns. Seit mehreren Jahrzehnten sei er aktiv unter Wasser, habe vor zehn Jahren den Arendseer Tauchsportlern organisations­mäßig ade gesagt, sich den Osterburgern angeschlossen, und sei erst im vergangenen Jahr OTC-Mitglied geworden. Jüngstes Mitglied im Verein und dabei mit Leib und Seele ist die 16-jährige Kiara Krüger, Tochter des Clubchefs.

In dieser kameradschaftlichen Gemeinschaft ist er den Gewässern wie Seen und Kiesgruben in der Umgebung sowie Steinbrüchen, etwa bei Haldensleben, Magdeburg und Halle auf den Grund gegangen und tut es noch immer, denn „es macht nach wie vor Spaß“, verriet Schweichler.

Im Club ist er Gerätewart und kümmert sich um die Instandhaltung und Pflege der Ausrüstung und des für die Sicherheit beim Freiwassertrainig notwendigen Schlauchbootes. Den bisherigen Stützpunkt in einer Garage auf dem Drescherhof hatte man aufgeben müssen, da dort bekanntlich eine Wohnbebauung geplant ist. „Inzwischen und zu unserem Glück“, so Krüger, „haben wir anderweitig günstigen Raum bei einem privaten Vermieter gefunden. Das Ersatzangebot von der Stadt war kostenmäßig für uns nicht akzeptabel.“

Die traditionelle Clubreise zu Pfingsten, an der auch die Familienmitglieder teilnehmen, führe man in diesem Jahr auf zwei Basen in Nordhausen und Feldberg durch, wobei man über das Internet miteinander verbunden sein werde, informierte Roberto Krüger. Nach wie vor säubern die Clubmitglieder alle vier Wochen den Boden des Schwimmbeckens in der Osterburger Halle, gewissermaßen als Dankeschön für die Nutzung beim Hallentraining. Spannend für sie sei die ebenfalls als Trainingsarbeit gewährte Unterstützung des Leibniz-Institutes bei dessen Blaualgenforschung im Arendsee gewesen, als hier Reparaturarbeiten in 30 Metern Tiefe durchgeführt werden mussten.