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Töne und Tropfen Mal klassisch, mal rockig

Der Leipziger Malte Vief begeisterte die Zuhörer beim "Töne- und Tropfen"-Abend im Krumker Kavaliershaus.

Von Frank Schmarsow 20.11.2016, 17:00

Krumke l Konzertante Musik – klasssich, eigenwillig und rockig – der Gitarrist, der am Freitagabend im Kavaliershaus in der beliebten Veranstaltungsreihe „Töne und Tropfen“ hier sein zweites Konzert gab, ist sowohl Musiker als auch Komponist. Malte Vief erfreute die vielen Zuhörer.

Obwohl als Zehnjähriger mit der Blockflöte begonnen, hatte er schon damals seine besondere Neigung zur Gitarre entdeckt und mit den Jahren zu einem ganz persönlichen Stil gefunden, den er selbst als „HeavyClassic“ bezeichnet. Seine musikalischen Wurzeln liegen unverkennbar im Bereich einer klassischen konzertanten Ausbildung, doch lässt sich Viefs Musik nur schwer einem bestimmten Genre zuordnen.

„Musik hatte in unserer Familie schon immer einen bestimmten Platz gehabt“, erzählte der sympathische Gtarrist im Gespräch mit der Volksstimme. „Eine meiner beiden Schwestern spielte ebenfalls Gitarre, meine Mutter widmet sich dem Gesang und mein Vater hörte gern und viel Musik. Nur meine beiden Brüder sind diesbezüglich aus der Art geschlagen. Dennoch: Meine Familie war sozusagen mein musikalischer Nährboden.“

Malte Vief, im friesischen Brake geboren und jetzt in Leipzig wohnhaft, studierte in Bremen, Hamburg und Dresden. Bereits als Student erhielt er einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden – dort war er von 2007 bis 2011 tätig. Inzwischen ist der Musiker auch mit mehreren Alben an die Öffentlichkeit getreten. In Krumke fand er sich nun, wie er sagte, „in einer kleinen gemütlichen herbstlichen Runde. Ich bin ein Freund des Herbstes, mag aber den Sommer lieber.“ Und so war auch sein Programm zweigeteilt: herbstliche, zuweilen melancholische Lieder, vom 16. bis 21. Jahrhundert reichend. Im zweiten Teil wurde er dann rockiger.

Er habe verschiedene Quellen, Nährböden für seine Musik, ließ der Gitarrist durchblicken, zum Beispiel seine Reisen nach Skandinavien, wo er von vielen folkloristischen Elementen Anregungen erhalten hätte. „Die herbe Landschaft und die dort lebenden Menschen habe ich in meine Musik gepackt.“

Malte Vief ist als Gitarrist Preisträger und Finalist internationaler Wettbewerbe, etwa des European Guitar Awards sowie des Open Strings Wettbewerbs, und als Komponist, zum Beispiel beim Indie International Songwriting Contest 2014 und beim Wettbewerb Songdoor International Songwriting Competition. Als Solokünstler und in Ensembles mit wechselnder Besetzung ist Malte Vief im Jahr auf etwa hundert Konzerten zu hören.

Die Altmark kenne er von gelegentlichen Stippvisiten, unter anderem in Stendal und Tangerhütte, sagte Vief und finde, „sie hat einen besonderen liebenswürdig-herben Charme“. Nun sei er mit Leib und Seele Leipziger. „Die Stadt gefällt mir, Hamburg auch. Dresden nicht so sehr, ist mir zu muffig, obwohl ich auch dort eine schöne Zeit hatte“, meinte er locker.