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Tourismus Einstiegshilfen lassen auf sich warten

Mit Einstiegshilfen wollen Osterburg und Seehausen Touristen die Erkundung von Biese und Aland erleichtern. Das Projekt verzögert sich.

Von Nico Maß 14.07.2017, 01:01

Osterburg l Gingen Osterburg und Seehausen in der Vergangenheit bei ihren Tourismusbestrebungen eher auf separaten Wegen, schlossen sich die beiden Kommunen in Sachen Wassertourismus zusammen. Einheits- und Verbandsgemeinde beantragten im Vorjahr gemeinsam Fördermittel aus dem Leader-Programm, um an Biese und Aland Slipstellen sowie Einstiegshilfen für Boote einzurichten. Die sollen nach den gemeinsamen Planspielen an insgesamt 16 verschiedenen Stellen entstehen, Osterburg zeichnet dabei für fünf Anlagen verantwortlich. Auf die dafür veranschlagten 90.000 Euro (davon 67.500 Euro Fördergelder) muss die Einheitsgemeinde aber noch Geld draufpacken.

Der Grund dafür findet sich in der FFH-Naturschutzrichtline (FFH steht für Fauna-Flora-Habitat). Diese 1992 von der Europäischen Union beschlossenen Regelung stellt als FFH-Gebiete ausgewiesene Flächen unter Schutz und schreibt bei Eingriffen besondere Untersuchungen vor. Biese und Aland durchqueren gleich mehrere FFH-Gebiete. Nach einer rund 3000 Euro teuren ökologische Voruntersuchung, die Osterburg und Seehausen gemeinsam in Auftrag gaben und nicht zuletzt auch den Bestand schützenswerter Tiere ermittelte, forderte die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Stendal daher auch die gemäß FFH-Richtlinie notwendige Verträglichkeitsprüfung ein. Die kostet beiden Kommunen noch einmal rund 6000 Euro und schiebt das Vorhaben ein Stück weit auf die lange Bank. Denn dass Slipstellen und Einstiegshilfen wie geplant noch in diesem Jahr eingerichtet werden, hält Osterburgs Einheitsgemeinde-Bürgermeister Nico Schulz mittlerweile nicht mehr für wahrscheinlich.

An den Projekt halte man aber trotzdem fest, so Schulz, der sich darüber mit seinem Seehäuser Amtskollegen Rüdiger Kloth einig ist. „Dennoch sind die Verzögerung und der finanzielle Mehraufwand bedauerlich, zumal ich diese Auflagen für unser Vorhaben auch nicht wirklich nachvollziehen kann“, sagte Nico Schulz. Und weiter: „Schließlich geht es uns bei unserem Eingriff darum, Menschen mehr an die Natur heranzuführen. Slipstellen und Einstiegshilfen für Boote sollen Wasserwanderern das Erkunden und Kennenlernen unserer Flusslandschaft mit ihrer Pflanzen- und Tierwelt leichter machen“, fügte der Bürgermeister begründend hinzu.