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Übergabe Neues Auto für schnelle Eingreiftruppe

Wunschlos glücklich werden die Seehäuser Feuerwehrleute wohl kaum sein, aber mit dem neuen Vorausrüstwagen sollten sie zufriedener sein.

Von Ralf Franke 12.06.2016, 19:00

Seehausen l Der Fuhrpark in Rot im Seehäuser Gerätehaus kann sich sehen lassen und gehört mit sieben Fahrzeugen vom Einsatzleitwagen über Drehleiter, Tank-, Lösch sowie Hilfeleistungs- und Dekontaminationsfahrzeug bis zum Vorausrüstwagen mit zu den modernsten und komplettesten im Landkreis Stendal. Jetzt wird erst mal wieder in die Fläche geschaut, ließ Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth bei der feierlichen Schlüsselübergabe am Freitagabend mit Blick auf die 34 großen und kleinen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde durchblicken.

Widerspruch gab es an dem Abend nicht. Obwohl auch vor der Risikoanalyse Feuerwehrfachleuten und Kommunalpolitikern an Elbe, Aland und Zehrengraben klar sein sollte, dass es auf Dauer nicht 34 moderne Gerätehäuser und ebenso viele Einsatzfahrzeuge in der Verbandsgemeinde geben kann und die Blauröcke, da wo es sich logistisch anbietet und vor allem sinnvoll Kosten sparen hilft, noch mehr als bisher den Schulterschluss suchen müssen.

Die Seehäuser hatten sich bei der Neubeschaffung lange in Geduld üben müssen, was auch eine Frage des Geldes und der Überzeugungskraft war. Am Ende musste der Verbandsgemeinderat, dem Kloth damals noch ehrenamtlich vorsaß, einem Nachschlag durchwinken, weil der Kleinlaster statt 90 000 doch 110 000 Euro kosten sollte. Ein Blick auf das Vorgängerfahrzeug macht indes klar, dass die vergangenen 23 Jahren ihre Spuren hinterlassen haben und die Verkehrszulassung in Gefahr war.

Weil keine Fördermittel flossen, hatten die Kameraden bei der Einrichtung des neuen Autos, das vor allem der Hilfeleistung dient, ziemlich freie Hand und konnten aus eigener Erfahrung bestimmen, wo Fächer, Schubladen, Transportsicherung und sonst dergleichen angebracht werden. Nicht zu vergessen, dass die sechsköpfige Besatzung nun vielleicht nicht komfortabler, aber sicherer zum Einsatz fährt. Was die Ausrüstung für den Einsatzfall betrifft, wurde das meiste vom alten Fahrzeug übernommen.

Die schnelle Eingreiftruppe im Vorausrüstwagen verfügt über Schere, Spreizer, Hubkissen, Beleuchtung, Absperreinrichtungen und viele andere Sachen, die es insbesondere bei Verkehrsunfällen braucht, zu den die Kameradinnen und Kameraden um Wehrleiter Enrico Schmidt überdurchschnittlich oft gerufen werden, weil neben Kreis- und Gemeindestraßen, die Landesstraßen 2 und 12 sowie die B 189 und B 190 für entsprechendes Einsatzpotenzial sorgen.

Wenn es nötig ist, verfügen die Blauröcke jetzt auch über Planen statt Decken, um Opfer vor all zu neugierigen Blicken abzuschirmen. Gebraucht wurden die leider auch schon. Denn die Feuertaufe erlebte der Vorausrüstwagen zu Pfingsten, als auf der B 189 zwei Frauen bei einem schweren Verkehrsunfall tödlich verletzt wurden.