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Vereine im Dialog Leichterer Zugang zu Fördermitteln

Vertreter verschiedener Vereine kamen am Dienstag in Krumke mit Landtagskandidaten ins Gespräch.

Von Frank Schmarsow 02.03.2016, 18:00

Krumke l Im Rahmen eines Vereinsdialoges kamen am Dienstag Mitglieder der Vereine „Ah!Land“, „Wische“, des Kulturfördervereins Östliche Altmark und der „Künstlerstadt Kalbe“ mit den Landtagskandidaten Ralf Bergmann (SPD), Chris Schulenburg (CDU), Jenny Schulz (Linke), Uwe Harms (CDU) und Mirko Wolff (parteilos für Bündnis ‚90/Die Grünen) ins Gespräch. Die gemeisame Runde im Krumker Kavaliershaus ist in das Projekt„Du bist Politik – Vereinsdialoge“ des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt eingebettet, der an diesem Abend von Annette Schneider-Reichardt und Tilo Garlipp (Moderator) vertreten wurde. Als Kooperationsparner bringt sich zudem die Landeszentrale für politische Bildung in die Initiative ein.

Ziel der Runde sollte sein, miteinander ins Gespräch über Themen zu kommen, die den Menschen am Herzen liegen. Die, so kristallisierte es sich bei der gut vierstündigen Besprechung heraus, berührten zum einen vor allem die finanzielle Seite der Vereinsarbeit wie das weite Feld der Fördermittelanträge, Bewilligung und Projekt-realisierung und zum anderen Erwartungen an Politik und Demokratie. Garlipp machte von Anfang an deutlich, dass es hier nicht um die Wiederholung von Wahlversprechen gehen sollte. Sondern um konkrete, fass- und messbare Ergebnisse.

Nachdem sich sowohl die Vereine als auch die Kandidaten kurz vorgestellt hatten, ging es zur Sache. Man möchte, so Corinna Köbele von „Künstlerstadt Kalbe“, mehr Transparenz bei Fördermöglichkeiten. Sie plädierte für eine Vereinfachung der Fördermöglichkeiten für Vereine und mehr Unterstützung bei der Erschließung von Fördermitteln sowie die Einrichtung von Kompetenzstellen. Ebenso wünschen sich die Vereine konkrete Ansprechpartner, die sie durch das „Förderdickicht“ lotsen. Es gelte ferner, die Bürokratie zu minimieren, um Anreize für bürgerschaftliches Engagement zu schaffen.

„Wische“-Vertreter Helmut Sasse mahnte immer wieder an: „Allgemeinplätze nützen uns nichts. Wir sind hier um ganz klare Lösungen aufzuzeigen.“ Sein Vereinskollege Horst Blum: „Man sollte vor allem die Förderrichtlinie vereinfachen.“ Jenny Schulz: „Ganz unkompliziert einen Fördermittelantrag stellen, das funktioniert ganz gut. Aber es ist notwendig, dass die Kommunen finanziell besser ausgestattet werden.“ Uwe Harms: „Die bisherigen Förderprogramme kranken daran, dass die Bürokratie groß ist. Wir produzieren Kontroll- und Genehmigungsbürokratie. Wir müssen den Handlungsspielraum der Kommunen stärken.“

Nico Schulz, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Osterburg: „Der Landtag drängt, die freiwilligen Leistungen der Kommuinen immer weiter nach unten zu drücken. Man sollte den Vereinen mehr Luft zum Atmen lassen.“ Susanne Figueiredo: „Ich könnte mir einen Lotsen als Ansprechpartner vorstellen, der mir sagen kann, mit dem und dem Anliegen können wir zu den jeweils kompetenten Leuten hingehen. Ist es möglich, dass das Land sich auf EU-Ebene um Fördermittelbewirbt und dann sie auf Projekte von den Vereinen verteilt?“

Mirko Wolff: „Ein möglicher Lösungsweg könnte eine Verringerung der bürokratischen Hürden auf den Verwaltungsebenen sein.“ Ähnliche Vorschläge, auch wie man sich auf der Suche nach Fördertöpfen das Internet zunutze machen könne, hatten Chris Schulenburg und Ralf Bergmann, der auch den Kulturförderverein Östliche Altmark vertrat, in den Dialog geworfen. Wie die Politiker die Sache anpacken, soll im August bei einem zweiten Vereinsdialog geprüft werden.