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Verkauf geplatzt Ex-Vereinshaus ist wieder zu haben

Der lange Prozess um das Vereinshaus Wahrenberg ist zwar entschieden worden. Verfahren ist die „Kiste“ aber trotzdem noch.

Von Ralf Franke 01.07.2017, 01:01

Wahrenberg l In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Aland bestätigte sich, was allen Beteiligten des Rechtsstreites Förderverein gegen die Kommune um die Nutzung des örtlichen Vereinshauses schon in der ersten Instanz hätte klar sein müssen: Bei dem Verfahren gibt es nur Verlierer.

Der Verein unterliegt vor Gericht und muss sein Ex-Domizil räumen. Der Kaufinteressent hat wegen der Querelen einen Rückzieher gemacht. Die Gemeinde muss ein sicher geglaubtes Geschäft in den Wind schreiben und auf Einnahmen von mehreren Zehntausend Euro verzichten. Ganz zu schweigen von den Narben, die der Immobilienstreit im Nervenkostüm der Beteiligten auf beiden Seiten hinterlassen hat und die so schnell nicht in Vergessenheit geraten dürften.

Im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung des Gemeinderates Aland nahmen die Kommunalpolitiker um Bürgermeister Hans-Joachim Hildebrandt den Verkaufsbeschluss an einen Autozulieferer aus der Prignitz zurück, der sich den Traum von einer eigenen Produktionsstätte nun an anderer Stelle verwirklichen will. Die generelle Absicht zum Veräußern des Objektes tangiert der Beschluss nicht. Die Gemeinde kann sich in einem Ort nicht zwei Dorfgemeinschaftshäuser leisten.

Ob und wann sich ein neuer Interessent meldet, bleibt abzuwarten. Die große Halle, die daneben über diverse Räumlichkeiten verfügt, die vor Jahren sogar mal kurzzeitig, allerdings wenig erfolgreich gastronomisch genutzt wurden, liegt nämlich sehr abgelegen. Ein großes Transportaufkommen im Wirtschaftskonzept wäre da wohl eher kontraproduktiv. Dafür ist das Grundstück etwa 8125 Quadratmeter groß. Heißt: Neben der Produktionshalle gibt es noch einige Flächen, die beispielsweise zum Parken oder als Außenlager genutzt werden könnten.

Der streitbare Verein, der sich um das Dorfleben verdient und mit Kinderfesten oder dem Bauernmarkt zu Himmelfahrt auch überregional einen Namen gemacht hat, freundet sich derweil wohl doch noch mit dem Angebot der Gemeinde Aland an, das Sportlerheim in Sichtweite des alten Vereinshauses zu übernehmen. Eine geräumige Unterstellmöglichkeit braucht der Förderverein vor allem für sein umfangreiches Equipment.

Ein Antrag an die Kommune für den nicht benötigten Bau am Sportplatz soll unterwegs sein. Widerstand aus dem Gemeinderat ist nicht zu erwarten. Weil sich die Kommune in der Konsolidierung befindet, wird sie aber einen Kaufpreis erheben müssen, der allerdings eher förmlicher Natur sein dürfte, ließ der Bürgermeister vorbehaltlich eines Votums durch die kommunale Rechtsaufsicht durchblicken.