Volksstimme-Serie Und was ist mit Kakao?

Mit dem Seehäuser Kurt Wohlfahrt setzen wir die Serie "Auf eine Tasse Kaffe" fort.

Von Ralf Franke 03.11.2016, 17:54

Seehausen l Das fängt ja heiter an. Da heißt die Volksstimme-Serie „Auf eine Tasse Kaffee“, und Herr Wohlfahrt lässt sich Kakao schmecken.

Das ist bestimmt so eine Fleischer–Marotte. Den ganzen Tag mit deftigen Sachen hantieren, und sich dann zum Ausgleich zwischendurch mal was Süßes gönnen?

Von wegen. „Kulle“, wie ihn nicht nur Seehäuser Kumpels nennen, mag keinen Kaffee. Auch für Bier konnte den gebürtigen Goldbecker bislang niemand begeistern. Dafür mag er trockenen Weißwein. Wahrscheinlich so trocken, dass er ihn aus dem Glas pusten kann. Der Spitzname erspart ihm übrigens auch Namensverwechslungen mit seinem Sohn. Denn der Junior trägt den Namen Kurt mittlerweile in der 6. Generation.

Ja, der 40-Jährige, der 2005 seinen Lehrbetrieb in der Beusterstraße übernahm, hat so seine Prinzipien, von denen er nicht abrückt. Das klingt komplizierter, als es ist. Denn das wichtigste Prinzip des Familienmenschen ist für jedermann offensichtlich: gute Laune und Geselligkeit.

Nicht nur, weil sich das Handwerk in den vergangenen Jahren gründlich gewandelt hat, sondern natürlich aus Prinzip will er den wachsenden Ansprüchen seiner Kunden gerecht werden. Weshalb er auf hochwertige und regionale Rohstoffe setzt. Und nebenbei ziemlich erfolgreich die Herausforderung mit Berufskollegen sucht, wie die vielen Urkunden, Medaillen und Pokale von nationalen und internationalen Wettbewerben im Laden beweisen.

Aus Prinzip engagiert er sich auch ehrenamtlich. Unter anderem in der Fleischerinnung Altmark, im Verbandsgemeinderat Seehausen, in der Angelgruppe Goldbeck. Und natürlich bei der Stadtfeuerwehr, wo der Hauptlöschmeister als Verbandsführer einen Teil der Einsatzbereitschaft absichern hilft.

Leidensfähig ist der Fußballfan übrigens auch. Als HSV-Anhänger in diesen Tagen kein Wunder. Zu Bayern, Köln oder Leipzig konvertieren, kommt für „Kulle“ nicht in Frage. Dazu ist er mit der blauen Raute emotional zu eng verbunden. Nein, ein echter Fan folgt den Hanseaten zumindest virtuell auch in die 2. Liga – aus Prinzip.