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Voltigieren Hinter Meisterschafts-Kulissén

Einem Pop-Festival gleich gingen am Wochenende in Krumke die Norddeutschen Meisterschaften der Voltigierer über die Bühne.

Von Astrid Mathis 27.09.2016, 01:01

Krumke l Überall beschäftigen sich Mädchen mit Flechttechniken für ihre Haare, hier und da dehnen sich die Teilnehmer oder sonnen sich. „Krumke ist immer schön“, schwärmte Gesa Bührig. Osterburg bekommen die meisten nur am Rande mit. „Das ist hier eine superschöne Anlage, perfekt zum Ablongieren. Man genießt einfach die Atmosphäre hier und trifft so viele Leute“, erzählte Teilnehmerin Kathrin Meyer aus Hoisbüttel/Schleswig-Holstein. Gerade hatte sie noch mit Klebstoff Strass auf den Franzosenzopf ihrer Freundin geklebt, wenig später gewann sie das Pflicht-Einzel der Junioren. Schlachtenbummler feuerten die Voltigierer mit unterhaltsamen Versen an, rufen „Wilde Hilde“, „Essen wartet schon“ und „Ich mag dich“ und erinnerten zwischenzeitlich an ein Konzert mit Justin Bieber. Sobald die Glocke zum Start ertönte, war es absolut still.

Hans-Jürgen und Marlies Ahrend aus Erxleben kamen nicht nur nach Krumke, um die eigenen Leute anzufeuern. Seit Jahren beherbergen sie die Salzmünder, die sich auch gleich für das Kadertraining im November angemeldet haben und sich gern zu zehnt auf Matratzen lümmeln. Die kleine Pia feierte Sonntag in Krumke ihren 10. Geburtstag. Auch bei Thomsens waren Voltigierer untergebracht. 400 Teilnehmer wollen eben verteilt sein.

„57 Pferde sind dabei. 70 kriegen wir unter. Sonst gibt es noch das Stallzelt“, klärte die Krumker Trainerin Marion Schulze auf. Sie war rundum zufrieden mit ihren Schützlingen. Bei den Junior Teams ließ Krumke I die Gäste in Pflicht und Kür weit hinter sich zurück. Jette Wrana, die jetzt erst ihr drittes Turnier im Einzel bestritt, kam auf den 10. Platz (von 23), Ada Kloß auf den 7. Platz. „Beide hatten eine super Pflicht: Ada den 3. Platz, Jette den 6. Platz“, zieht Schulze positiv Bilanz. Mette, die Tochter von Osterburgs Stadtwehrleiter Sven Engel durfte erst mal nur zuschauen. Bis sie für Krumke starten darf, dauert es noch. „Ich bewundere immer, was die Teilnehmer hier leisten“, so Engel. Mit sechs Kameraden war er vor Ort. Vier Mal mussten sie nach einem Sturz erste Hilfe leisten und die Trage holen, bis Dr. Friedrich Schnü­ber eingriff. „Das tut mir für die Mädchen immer leid und ist emotional sehr aufregend“, merkte er an.

Vor der Siegerehrung schmiss Olivia Bilang die T-Shirts der Norddeutschen Meisterschaft zum Sonderpreis raus. Jana Strutz beriet die Kundschaft. Der in Krumke so beliebte Quark mit Himbeeren war da längst ausverkauft.

Jetzt ist wieder Ruhe in die Krumker Reithalle eingekehrt. Für einige, wenige Tage. Schon am Freitag steht mit dem Gala-Abend des Reit-, Fahr- und Tourismusvereins Krumke der nächste Höhepunkt an.