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Windenergiepark Sponsorengelder sollen nachhaltig wirken

Die Gemeinde Altmärkische Höhe hat mit den Investoren des Windparks Gagel einen Sponsoringvertrag abgeschlossen.

Von Ralf Franke 09.12.2016, 17:00

Lückstedt l Jährlich fließen so gut 85 000 Euro für 13 Windmühlen in der eigenen Gemarkung, die in den 14 Ortsteilen für das Gemeinwohl eingesetzt werden sollen. Neben Vereinen können demnach auch private Initiativen bezuschusst werden. Nur für kommunale Pflichtaufgaben darf das Geld nicht verwendet werden. Die ersten Anträge sind vom Rat bereits bewertet worden. Und die Summen fließen offenbar schon, bevor die Windräder zwischen Lückstedt, Dewitz und Gagel ans Netz gehen. Das vertraglich vereinbarte Abnicken durch den Sponsor dürfte wohl eher eine Formsache sein.

Die Liste der Antragsteller ist so lang, wie die Vorhaben abwechslungsreich sind. Die reichen vom Pferdesportverein, der den Richterturm auf dem Turnierplatz in Priemern sanieren will, über neue Vitrinen für das Museum des Heimatvereines bis zur Bezuschussung der kommunalen Seniorenweihnachtsfeiern oder zu einer Finanzspritze für das 125-jährige Bestehen der Kossebauer Feuerwehr, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch, wenn sich das nicht immer machen lässt, sind den Ratsmitglieder um Bürgermeister Bernd Prange insbesondere nachhaltige Vorhaben wichtig. So war der Rat besonders großzügig, was die Finanzierung der Glockensanierung in Gagel betrifft, damit die Kirchengemeinde keinen Kredit aufnehmen muss.

Nachhaltig ist für die Kommunalpolitiker auch die dauerhafte Bezuschussung der Kindertagesstätten Kossebau und Bretsch, um den Nachwuchs besonders gesund zu ernähren. Was auch für die Abc-Schützen der Gemeinde gilt, die die Schwimmprüfung „Seepferdchen“ im Waldbad Seehausen finanziert bekommen sollen.

Für die Anträge gibt es keinen Stichtag. Die können über das ganze Jahr gestellt werden. Interessenten müssen nur wissen, dass das Prozedere bis zur Entscheidung und Zahlung seine Zeit braucht. Rückwirkende Anträge sind nicht möglich.

Neben der Nachhaltigkeit ist es Prange wichtig, dass die Orte beziehungsweise Anwohner vom Kuchen etwas abbekommen, die am dichtesten an den Windkraftanlagen wohnen. So stellt Prange zum Beispiel für Gagel eine schrittweise Fortführung der Straßen- und Gehwegsanierung in Aussicht, bei der Anliegerbeiträge durch die Sponsoring-Gelder beglichen werden könnten. Von der kommunalen Rechtsaufsicht, die den Sponsoring-Vertrag generell begleitet und mit den genannten Auflagen genehmigt hat, habe er auch für dieses ungewöhnliche Vorgehen grünes Licht bekommen.

Mit Blick auf eine mögliche Anteilfinanzierung ermutigt Prange alle potenziellen Antragsteller, nach Fördertöpfen Ausschau zu halten, um mit den Sponsorengeldern als Eigenanteil noch mehr Gelder für Projekte zu akquirieren.