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Windkraft Neue Anlagen bei Storbeck geplant

Bei Storbeck sollen drei neue Windkraftanlagen entstehen. Bei Krevese werden sechs Energieerzeuger durch doppelt so hohe Anlagen ersetzt.

Von Nico Maß 14.01.2016, 19:00

Osterburg l Das Verfahren zur Ausweisung des Windkraftgebietes ist eröffnet, die notwendige Anfrage beim Bundesamt für Immissionsschutz gestellt. Läuft alles wie geplant, wachsen 2017 bei Storbeck drei neue Windkraftenergieanlagen in den altmärkischen Himmel.

Dieses Projekt wird von der Windenergie Osterburg GmbH CO KG gesteuert. Die Tochter der Avacon Natur geht bei dieser Investition ähnlich in Vorleistung wie ihre Muttergesellschaft bei der Errichtung der Solaranlage auf dem Dach des Osterburger Grundschul-Neubaus oder der Bestückung der Landessportschule mit zwei Blockheizkraftwerken. Eine spätere Beteiligung der Kommune ist aber wahrscheinlich. Dabei zeichnet sich ab, dass sich die Einheitsgemeinde zumindest Anteile an einer Windkraftanlage sichern dürfte. Das bestätigte Bürgermeister Nico Schulz. „Wie sich das dann konkret gestaltet, ob wir uns direkt als Stadt beteiligen oder über unsere Energiewerke, ist aber noch völlig offen“, fügte er hinzu.

Fest steht nur, dass Osterburg von den Erweiterung des zwischen Stadrandsiedlung und Storbeck gelegenen Windkraftgebietes profitieren möchte. Neben Steuer- und Pachteinnahmen (zwei Anlagen entstehen auf kommunalen Boden) soll auch die Energieerzeugung Geld in die Stadtkasse spülen. Und ebenso in private Haushalte. Denn Nico Schulz stellte in diesem Zusammenhang auch klar, „dass wir weiterhin das Ziel verfolgen, Einwohnern die Möglichkeit zur Beteiligung einzuräumen.“ Konkreter wollte sich der Bürgermeister dazu noch nicht äußern. Mögliche Beteiligungsmodelle müssten erst noch besprochen werden, begründete er.

Während der Bürgermeister mit Blick auf das Gebiet zwischen Stadtrandsiedlung und Storbeck auf eine möglichst reibungslose Vorbereitung setzt, „damit wir in einem Jahr für die dtei Anlagen Baurecht haben und die Errichtung der Windräder im Laufe des Jahres 2017 in die Tat umgesetzt wird“, stand der nördliche Windkraft-Nachbar zuletzt auch im Stadtrat in der Kritik. Bei Krevese sollen sechs der insgesamt 18 Energieerzeuger ersetzt werden. Durch Anlagen, die mit 212 Metern nahezu doppelt so hoch ausfallen wie ihre Vorgänger. „Leider haben wir als Kommune keine Möglichkeit, auf diese Pläne Einfluss zu nehmen, weil sich die Investition innerhalb eines ausgewiesenen Eignungsgebietes befindet und auch die gesetzlichen Vorgaben erfüllt. Da sind uns die Hände gebunden“, stellte Schulz klar. Der Bürgermeister suchte dennoch das Gespräch mit den Betreibern. Dabei habe es zumindest die Zusicherung gegeben, die Geräusch-Beeinträchtigung würde sich nur marginal erhöhen, zudem sollen sich die Flügel der neuen Wind-Riesen langsamer drehen als bei ihren Vorgängern.

Schulz kann die Verärgerung und Kritik der Anrainer des Kreveser Windparkes nachvollziehen. Dennoch verwies der Bürgermeister auch auf die wirtschaftliche Bedeutung der Windkraftanlagen für die Region. So profitiere die Einheitsgemeinde dank der Energie-Erzeuger mittlerweile von erheblichen steuerlichen Einnahmen. Schulz nannte keine konkrete Zahl, bestätigte aber, dass es sich um einen jährlichen Betrag in deutlich sechsstelliger Höhe handeln würde. Grundeigentümer könnten sich dank der Vermietung eigener Flächen an Windkraft-Betreibern ebenso über stattliche Einnahmen freuen. „Allein über die Pacht dürften jährlich deutlich mehr als eine Million Euro in unsere Region fließen“, schätzte Nico Schulz ein.