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Wochenmarkt Räte wollen den Freitag streichen

Weniger Tage, verkürzte Zeiten. Dem Osterburger Wochenmarkt stehen gravierende Veränderungen bevor.

Von Nico Maß 11.09.2015, 17:00

Osterburg l Formalien wie die Anpassung an in den zurückliegenden Jahren novellierten Gesetzesvorlagen gaben den Anstoß: Marktsatzung und dazu gehörende Gebührenordnung landeten nach geraumer Zeit jetzt wieder als Vorlage auf den Tischen der Kommunalpolitik. Die Räte belassen es aber nicht bei einer Satzungskosmetik – tatsächlich stehen grundlegende Änderungen im Raum.

So bleibt der Platz zwischen den Stellflächen an der Lindenstraße und der Stadtpassage dauerhaft Marktstandort. „Die Flächen auf den Hilligesplatz sind für den Markt zu klein . Außerdem dürften die Händler ihn nicht mehr befahren. Für viele ist es aber schon wichtig, mit ihrem Fahrzeug direkt am Stand zu stehen“, sagte Bürgermeister Nico Schulz.

Ebenso drehen die Politiker an der Zeit. Zukünftig könnte der Handel nur noch bis 14 Uhr andauern. Die größte Änderung zielt allerdings auf den Freitag. Der soll als Markttag gestrichen ersatzlos gestrichen werden, damit würde sich der Wochenmarkt zukünftig auf den Dienstag sowie den Donnerstag beschränken. Dies sei von den Händlern nicht bemängelt worden, hatte Matthias Frank schon während der Osterburger Ortschaftsratssitzung in dieser Woche dargestellt. Für den Ordnungsamtsleiter nicht verwunderlich: Schließlich zeige die Erfahrung, dass der Freitag als Markttag von der Bevölkerung nie wirklich angenommen worden, erklärte er. Auch das Verkürzen der Marktzeit wäre kein Problem. Schon jetzt sei es mit Ausnahme eines Standbetreibers die Regel, dass die Händler spätestens gegen 14 Uhr das Feld räumen.

Mit Blick auf die Gesamtsituation des Wochenmarktes zeichnete der Ordnungsamtschef kein allzu rosiges Bild. So nimmt Osterburg monatlich 150 bis 200 Euro weniger an Marktgebühren ein als noch vor Jahresfrist. Dies zeige, dass einige Händler dem Markt den Rücken gekehrt haben. Um nicht noch eine weitere Abwanderung zu befördern, empfahl Matthias Frank, auf eine Anhebung der Marktgebühren zu verzichten. Diesem Rat folgte der Hauptausschuss, endgültig befindet der Stadtrat auf seiner Sitzung am kommenden Mittwoch darüber.

Dass sich die Gebühren voraussichtlich nicht ändern, dürfte die Händler freuen. Doch längst nicht alle Anregungen, die sie gegenüber Politikern wie dem Ortsbürgermeister Klaus-Peter Gose gaben, werden umgesetzt. So ist der Neubau einer marktnahen öffentlichen Toilette unrealistisch, sagte Nico Schulz. Die Schwierigkeiten, die mit der früheren Betreibung der seit Jahren stillgelegten öffentlichen Toilette am Bahnhofn einher gingen, animiert die Kommune aber kaum dazu, am Wochenmarkt einen Neuversuch zu starten. Denn die Toilette am Bahnhof litt regelmäßig unter Verschmutzungen und mutwilligen Zerstörungen, bevor die Stadt dem durch die Schließung einen Riegel vorschob. Zwar gibt es seitdem kein öffentliches Toilettengebäude mehr. Einwohner hätten aber die Möglichkeit, die sanitären Einrichtungen im Rathaus oder im Verwaltungsgebäude zu nutzen. Schulz schlug zudem vor, dass die Markthändler Kontakt zur Drogeriekette Rossmann aufnehmen sollten. Denn der in Nachbarschaft zum Wochenmarkt gelegene, in der Stadtpassage untergebrachte Rossmann-Markt verfüge über eine Kundentoilette. „Vielleicht gibt es dort ja eine Möglichkeit zur Zusammenarbeit“, regte Schulz an.