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Zuschüsse retour Verbandsgemeinderat beerdigt Kita-Projekt

Die Kindertagesstätte in Beuster wird kein Mehrfunktionenhaus. Der Verbandsgemeinderat verabschiedete sich endgültig von dem Projekt.

Von Ralf Franke 17.12.2016, 00:01

Beuster l Im vergangenen Jahr sorgte das Projekt „Mehrfunktionenhaus“ Kindertagesstätte Beuster für erheblichen Wirbel im Seehäuser Rathaus. Jetzt zog der Verbandsgemeinderat endgültig einen Schlussstrich unter das Vorhaben, das zwar gut gemeint, aber offenbar doch nicht zu Ende gedacht war und mittlerweile als Lehrbeispiel dafür dienen könnte, wie Verwaltung und Kommunalpolitik nicht mit einander umgehen sollten.

Als schon feststand, dass Robert Reck, der Vorgänger von Verbandsgemeindebürgermeister Rüdiger Kloth, nach drei Jahren einen neuen Job antreten würde, präsentierte er noch ein Pilotprojekt, mit dessen Hilfe die Kita „Deichbiber“ umgebaut werden sollte. Mit Eigenmitteln von 6000 Euro sollten so 60 000 Euro generiert werden, um Aktivitäten von Alt und Jung unter einem Dach zu ermöglichen und nebenbei auch das leidige Problem der sanitären Anlagen zu lösen, die dringend einer Modernisierung bedürfen.

Nachdem es Widerstand aus anderen Orten mit Kitas gab, die ebenfalls gern Informationen über das betreffende Bundesprogramm gehabt hätten, um ein entsprechendes Projekt einzureichen, wurde deutlich, dass auch die Fachämter im Rathaus offenbar zu wenig einbezogen worden waren – jedenfalls nicht so, dass sie sich mit dem Vorhaben identifizieren und es in der Öffentlichkeit vertreten konnten. Was in einer Sitzung des Sozialausschusses dazu führte, dass ausgerechnet das Gremium, dem die Pläne am ehesten am Herzen liegen sollten, das Projekt unter anderem als Abschiedsgeschenk von Robert Reck an seinen Heimatort ablehnte. Vorläufiger Höhepunkt war das Veto des kreislichen Jugendamtes, das durch die Vermischung von Senioren- und Nachwuchsbetreuung die Arbeitsfähigkeit der Kindertagesstätte gefährdet sah und mit dem Entzug der Betriebserlaubnis drohte (wir berichteten).

Weil die ursprünglichen Pläne für ein Mehrfunktionenhaus insbesondere wegen Sicherheitsbedenken so nicht umzusetzen sind, gaben die Mitglieder des Verbandsgemeinderates jetzt ihre Zustimmung dafür, den Fördermittelbescheid wieder zurückzugeben. Dass die Sanierung der sanitären Anlagen im Haushaltsplan der Verbandsgemeinde steht, mag die Entscheidung erleichtert haben.

Grünes Licht vermeldete Rüdiger Kloth dagegen für das Daseinsvorsorge-Projekt in der Kita Geestgottberg. Zudem konnte er berichten, dass die Stark-V-Mittel, auf die Mitgliedskommunen verzichtet hatten, um den geplanten Kita-Neubau in Seehausen nicht zu gefährden, erst bis 2020 verbaut und abgerechnet sein müssen. Ursprünglich war 2018 im Gespräch. Laut Rüdiger Kloth eine inzwischen sehr sportliche Frist, die kaum noch einzuhalten gewesen wäre.