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10. Geburtstag Kinderhouse will Wegbegleiter sein

Am 1. Juni feiert der Verein Kinderhouse in Salzwedel seinen zehnten Geburtstag. Hauptinitiator war Thomas Wnuck.

Von Arno Zähringer 24.05.2017, 03:00

Salzwedel l Ziel des von Eltern aus Salzwedel gegründeten Vereins war, den in der Hansestadt lebenden und aufwachsenden Kindern eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Kindertagesstätte einzurichten. Zudem ging es darum, die Kinder zweisprachig – in Deutsch und Englisch – zu betreuen. Gesagt, getan.

Der Verein kaufte das ehemalige Fernmeldeamt und spätere Telekomgebäude im Juli 2008. Der Umbau erfolgte im Herbst/Winter 2008/2009, die Eröffnung des Erdgeschosses schließlich konnte am 2. Februar 2009 gefeiert werden. Thomas Wnuck beziffert das Investitionsvolumen auf rund 500 000 Euro. Darin nicht eingerechnet sind die zahlreichen freiwilligen Arbeitsstunden der Eltern, die ein enormes Pensum an Eigenleistungen im Zuge der Sanierung geleistet haben. Sonst hätte das Projekt vermutlich auch gar nicht umgesetzt werden können.

Aber auch das Obergeschoss musste neu gestaltet werden. Das schaffte der Verein im Herbst/Winter 2012/2013. Und im Februar 2013 war es so weit: Das Obergeschoss konnte offiziell in Betrieb genommen werden – ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte.

Der Verein Kinderhouse startete damals mit 37 Kindern. Inzwischen ist deren Zahl auf 58 gestiegen, 22 in der Krippe, 36 im Kindergarten. Betreut werden sie von zehn Fachkräften einschließlich Leitung. Komplettiert wird das 13 Köpfe zählende Team von zwei Raumpflegerinnen und einer Hauswirtschafterin. Die Verwaltung liegt im Wesentlichen in ehrenamtlichen Händen.

Doch auch in naher Zukunft hat Kinderhouse noch viel vor. Im Juni oder Juli soll mit der Sanierung der Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes begonnen werden. Und auch der Außenbereich wird eine Aufwertung erfahren. Dazu gehört, dass das noch bestehende Trafohäuschen abgerissen wird. Die vorhandenen Pflasterflächen sollen bald der Vergangenheit angehören, denn der komplette Außenbereich wird überarbeitet, renaturiert und neu gestaltet werden. Wnuck denkt dabei unter anderem an Hügel, die entstehen sollen, und Schotterflächen.

Konnte zu Beginn des Projekts die zweisprachige Betreuung realisiert werden, so liegt diese momentan auf Eis. „Der Grund dafür ist, dass wir momentan keine geeignete Kraft haben, die diese Aufgabe übernehmen könnte“, berichtet Thomas Wnuck. Der Verein sei deshalb auf der Suche nach muttersprachlichen Fachkräften, denn Sprache sei der Schlüssel zur Welt. Vorsitzender Wnuck, von Berufs wegen Fachanwalt für Arbeitsrecht, ist deshalb zuversichtlich, das Sprachangebot bald wieder ins Portfolio des Vereins aufnehmen zu können.

Kinderhouse Salzwedel orientiert sich bei den Betreuungsgebühren an denen der Hansestadt Salzwedel. „Wir sind frei für jedermann, dessen Kind in Salzwedel oder den Ortsteilen wohnt“, sagt Wnuck. Um sich bei Kinderhouse anzumelden, sei es nicht notwendig, Vereinsmitglied zu werden.

„Unser pädagogisches Konzept ist ausgerichtet an der Reggio-Pädagogik, im Mittelpunkt steht immer das Kind“, erläutert Wnuck die Zielrichtung. Die Reggio-Pädagogik sieht Kinder nicht als unfertige Menschen, sondern als Persönlichkeiten, die bereits mit umfangreichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgestattet sind und sich selbst weiterentwickeln. „Unsere Erzieher verstehen sich als Wegbegleiter dieses Entwicklungsprozesses.“