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15 Jahre Euro Die D-Mark ging, der Euro kam

Vor 15 Jahren verschwand die D-Mark. Salzwedels Sparkassen-Bereichsleiter Fred Schlademann erinnert sich an die Umstellung.

Von Antonius Wollmann 30.12.2016, 00:00

Volksstimme: In welcher Position haben Sie vor 15 Jahren gearbeitet?

Fred Schlademann: Ich war als Gebietsdirektor im Marktbereich Salzwedel unserer Sparkasse tätig.

Inwieweit waren sie beruflich in die Umstellung involviert? Was waren Ihre Aufgaben?

Ich war damals umfassend in die Umstellung involviert. Wir machten unsere Kunden und Gewerbetreibenden in Beratungsgesprächen und Informationsveranstaltungen vertraut mit den Anforderungen, um einen reibungslosen Übergang von der D-Mark zum Euro sicherstellen zu können. Bereits am Neujahrstag 2002 öffneten wir unsere Sparkasse ab 13 Uhr zum Umtausch von DM- in Euro-Noten. Der Andrang war groß, aber alle Kolleginnen und Kollegen waren für unsere Kunden an diesem historischen Tag vor Ort. Zur Begrüßung gab es sogar für jeden Kunden ein Gläschen Sekt. Wenn das kein guter Willkommensgruß für den Euro war.

Wie groß war der Aufwand in den Monaten vor dem Wechsel?

Enorm! Die technischen und logistischen Herausforderungen waren riesengroß. Übrigens: Bereits am 26. Oktober 2001 traf mit Polizeischutz das erste Euro-Bargeld in unserer Sparkasse ein.

Wie aufgeregt waren Sie unmittelbar vor dem Jahreswechsel? Traten Probleme auf, mit denen niemand gerechnet hatte?

Die Aufregung hielt sich doch in Grenzen. Mit Bargeld kannten wir uns aus, obwohl eine Währungsumstellung doch schon ein besonderes berufliches Erlebnis ist. Jeder hat seinen Anteil am Erfolg der Umstellung eingebracht.

Wie sehr hat Sie der Abschied von der D-Mark bewegt? Waren Sie etwas wehmütig oder haben Sie den Wechsel ganz professionell abgewickelt?

Das letztere ist der Fall. Meine Mitarbeiter und ich haben den Blick nach vorn gehalten. Gerade in unserem Job wissen wir um die politische und wirtschaftliche Zielsetzung des Euros. Das half beim Abschied von der alten D-Mark.

Besitzen Sie noch alte Banknoten oder -Münzen aus rein nostalgischen Gründen?

Das kann ich schnell mit nein beantworten. Daran war mir persönlich noch nie wirklich viel gelegen.

 

Wie lange haben Sie persönlich gebraucht, um sich an die neuen Münzen und Scheine zu gewöhnen?

Es hat doch schon eine Zeit gedauert, Münzen und Scheine im gewohnten Alltag zu überblicken. Auch habe ich bei Preisen immer eine ungefähre Umrechnung durch 2 im Kopf vorgenommen. Das musste ich doch erstmal lernen, um die neuen Preise in Euro auch im Alltag zu verstehen. Gewohnheit ist halt alles.

Wissen Sie noch, was Sie sich als erstes mit der neuen Währung gekauft haben?

Auch das muss ich mit nein beantworten. Es war auf jeden Fall nichts Besonderes, als dass ich es heute noch als Symbolik im Kopf habe.

 

Kann man bei der Sparkasse noch die alte D-Mark eintauschen, wenn man zufällig einen etwas größeren Betrag findet?

Sie können auch noch heute und in Zukunft jederzeit D-Mark in Euro-Noten tauschen. Der amtliche Umtauschkurs beträgt 1 Euro für 1,95583 DM.

Wie läuft der Tausch ab?

Sie bringen uns die D-Mark an die Kasse und wir leiten das Geld dann an die Bundesbank weiter. Dort erfolgt die Echtheitsprüfung und im Anschluss wird der Gegenwert in Euro Ihrem Konto gutgeschrieben. Wir sind da gerne behilflich.

Tauschen Ihre Kunden eigentlich noch regelmäßig D-Mark in Euro um?

Ich habe Ihnen mal die aktuellen Zahlen aus dem Jahr 2016 mitgebracht: Insgesamt gab es noch 54 Kunden, die zu uns mit D-Mark-Beständen zum Umtausch in Euro kamen.