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Umzug Stadtarchiv im Speicher eröffnet

Das Salzwedeler Stadtarchiv hat gestern an der Ackerstraße wiedereröffnet. Ob der alte Standort im Rathaus saniert wird, ist offen.

Von Alexander Walter 14.07.2015, 03:00

Salzwedel l Wer sich gestern ins Salzwedeler Stadtarchiv aufmachte, konnte die Spuren des Umzugs noch deutlich sehen. Meterhoch stapelten sich vorm Eingang zur Einrichtung, im Obergeschoss des Speichers an der Ackerstraße, die Umzugskartons.

Doch dass so wenige Tage nach dem Standortwechsel noch keine perfekte Ordnung herrscht, ist kein Wunder. Immerhin 480 Meter Akten und 50 Meter Zeitungsbestände sowie die Archiv- und die Fachbibliothek der Verwaltung mussten die Umzugs-Arbeiter in den vergangenen Wochen vom Rathausgewölbe in die Ackerstraße 13 bewegen. Der Großteil der Arbeit ist inzwischen geschafft. „Die Regale sind eingeräumt, die wichtigsten Akten sortiert“, sagt Archiv-Leiter Steffen Langusch. Nach der mehrwöchigen Zwangspause durch den Standortwechsel konnte das Archiv gestern erstmals seine Türen wieder für Besucher öffnen.

Besucher finden in der Ackerstraße angenehme Bedingungen vor. Die Räume sind modern, das Raumklima ist anders als im Rathausgewölbe trocken und warm. Darüber hinaus gibt es in einem Vorraum genügend Platz zum Recherchieren und Arbeiten. Und: Mit 200 Quadratmetern ist der Standort in der Ackerstraße zwar nicht größer als der alte im Rathausgewölbe, sagt Steffen Langusch. Dafür seien die Decken eben, so dass die Regale mehr Akten aufnehmen können als bislang.

Sollten die Kapazitäten langfristig trotzdem knapp werden, sei es zudem möglich, die Flächen fürs Archiv zu erweitern, erklärt der Leiter.

Nachteile gibt es aber auch. So ist das Archiv mit der Lage nahe dem Kaufland zu Fuß jetzt schwieriger zu erreichen. Außerdem muss der KulTour-Eigenbetrieb anders als im Rathaus Miete zahlen. Ältere Besucher müssen aber zumindest keine Treppen steigen. Im Erdgeschoss des Speichers gibt es Tisch und Stühle. „Bei Bedarf bringen wir Besuchern die benötigten Unterlagen dort hin“, sagt Steffen Langusch.

Notwendig wurde der Umzug, nachdem im vergangenen Jahr an den feuchten Wänden des Rathausgewölbes ein Befall mit Schimmel und Salpeter festgestellt worden war.

Ein damals von Oberbürgermeisterin Sabine Danicke ins Spiel gebrachter Neubau des Archivs an der Altperverstraße wurde vom Stadtrat nicht aufgegriffen. Auch zur Sanierung des Rathausgewölbes haben sich Verwaltung und Stadtrat noch nicht positioniert. Der KulTour-Betrieb favorisiert aber dessen Sanierung.

Eine kleine Einweihungsfeier soll es am neuen Standort übrigens auch noch geben. Sie wird voraussichtlich im August stattfinden.