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Flüchtlinge „Gemeinsame Herausforderung“

Wie läuft die Unterbringung von Flüchtlingen im Altmarkkreis? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines „Asylgipfels.

Von Antje Mewes 28.08.2015, 18:59

Salzwedel l Laut neuester Prog- nosen ist mit einer Aufnahme von bis zu 150 Flüchtlingen monatlich im Altmarkkreis zu rechnen. „Trotz aller Bemühungen sind die Kapazitäten des Landkreises weitgehend erschöpft. Es ist dringend erforderlich, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu finden“, sagte Landrat Michael Ziche nach einer Zusammenkunft am Mittwochabend in der Kreisverwaltung. Die Lage ist ernst. Deshalb hatte er Bürgermeister der Einheits- und Verbandsgemeinden, die Fraktionsvorsitzenden des Kreistages, Integrationshelfer, Wohnungsbauunternehmen sowie weitere Netzwerkpartner eingeladen, um mit ihnen die aktuelle Entwicklung Landkreis zu besprechen.

Mit den Vertretern der Städten und Gemeinden ist nach Lösungsmöglichkeiten „für diese gemeinsame Herausforderung“ gesucht worden. Ziche warb bei den Bürgermeistern um Unterstützung vor Ort.

Einzelangebote von Privatleuten zur Unterbringung gebe es bereits zahlreiche. Sie würden jetzt hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit geprüft. Wichtig sei eine gewisse Infrastruktur, wie eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr. Auch eine medizinische Versorgung und Einkaufsmöglichkeiten sollten vorhanden sein. Ebenso Schulen, denn es bestehe eine Schulpflicht für Asylbewerberkinder. Wichtig sei es auch, die Sprachförderung sicherzustellen, nannte er wichtige Kriterien, die bei der Suche nach Wohnungen oder Unterkünften in kleineren Orten eine Rolle spielen.

Die bisherige Integration der Flüchtlinge im Altmarkkreis funktioniere gut, waren sich die Anwesenden an dem Abend einig. Ziche wies auf die zusätzliche Sprachförderung über die Kreisvolkshochschule hin. Inzwischen gebe es 18 Stellen im Kreis, an denen ehrenamtlich Deutsch unterrichtet wird. „Auch die 17 Kinder, die am Sonnabend eingeschult werden, erhalten dank der Initiative unserer Integrationshelfer eine Schultüte“, berichtete der Landrat.

Das Thema sei weiterhin so transparent wie möglich zu behandeln und über neue Unterkünfte rechtzeitig zu informieren. Es müsse bekannt sein, wo und in welcher Form die Unterbringung, Beratung und Betreuung von Asylsuchenden und Bürgerkriegsflüchtlingen erfolge. Ziche erinnerte in diesem Zusammenhang an eine Informationsveranstaltung am Dienstag, 1. September, ab 19 Uhr in der Kreisverwaltung.