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Kleingärtner Magnolie blüht am „Heckenweg“

Beim 20. Wettbewerb zum ersten Mal Sieger bei den kleineren Anlagen: Die Freude im Kleingartenverein Heckenweg ist groß.

Von Anke Pelczarski 09.09.2015, 03:00

Salzwedel l „Wir haben nicht wirklich damit gerechnet, dass wir es schaffen. Aber beim Abschlussgespräch habe ich schon gespürt, dass es dieses Jahr ganz gut gelaufen ist“: Das sagt Petra Töpfer, Vorsitzende des Kleingartenvereins Heckenweg Salzwedel. Ihre Anlage ist nach Ansicht der Bewerter in diesem Jahr die beste in der Kategorie bis 49 Gärten bei der Aktion „Den besten Gärtnern auf der Spur“, einer Gemeinschaftsaktion der Volksstimme und des Bezirksverbandes Altmark der Gartenfreunde.

Seit 2009 steht Petra Töpfer an der Spitze. Der Verein hat 32 Mitglieder zwischen 26 Jahren und Mitte 70. Diese sind in 19 Parzellen aktiv. „Wir helfen uns gegenseitig, das ist ganz wichtig“, meint Petra Töpfer, die am Heckenweg seit 20 Jahren mit ihrer Familie eine kleine Oase hat. Hier werde über den Gartenzaun geschnattert. Einer helfe dem anderen. „Wir tauschen auch Früchte und Pflanzen aus. Wenn bei dem einen von einer Sorte zu viel wächst, dann gibt er es weiter“, nennt sie ein Beispiel für das gute Miteinander.

„Ich war überrascht, als ich das gelesen habe. Damit hatte ich nicht gerechnet.“

Frank Gilzer

Der Verein besteht übrigens schon seit 30 Jahren. Dieser runde Geburtstag sei in diesem Jahr mit einem Sommerfest gefeiert worden, erzählt die Vorsitzende. „Wir haben derzeit nur einen Garten frei, hoffen aber, diesen wieder vergeben zu können“, sagt sie. Allerdings gebe es in diesem keine Laube, weist sie auf eine Schwierigkeit hin, die es nicht leicht macht, einen neuen Pächter zu finden. Wenn dies hoffentlich dennoch gelingen sollte, dann würden die Vereinsmitglieder allesamt mithelfen, um etwas Grund hineinzubekommen. Denn derzeit gleiche die Parzelle eher einem verwunschenen Märchengarten, merkt Petra Töpfer an.

An den Geräuschpegel neben Umgehungsstraße und Bahnstrecke habe sie sich gewöhnt. „Das müssen wir trotzdem im Auge behalten. Wenn dann mehr Güterverkehr auf den Schienen rollt, könnte es durchaus noch lauter werden“, nennt sie eine Aufgabe, mit der sich der Vorstand in naher Zukunft beschäftigen muss.

Doch erstmal genießen die „Heckenweg“-Gärtner noch die spätsommerlichen Tage in ihren Parzellen. „Hier wächst eigentlich alles. Jeder probiert aus, was er gern mag“, sagt Petra Töpfer. Sie selbst habe schon Melonen, Feigen und Kiwis angebaut - mit Erfolg.

Der Vorstand achte darauf, dass die Anforderungen des Bundeskleingartengesetzes eingehalten werden. Es gebe Bienenhotels, die wichtig für die Bestäubung seien, aber auch Komposthaufen und Nistkästen. Ein Mitglied habe zehn verschiedene Vogelhäuschen in seinem Garten, in denen verschiedene Arten brüten. „Das ist gut so. Wir haben hier Natur pur“, schwärmt sie.

Seit zwei Jahren würden auch verstärkt junge Leute mit Kindern Interesse an einer Parzelle haben. „Ältere haben teilweise aufgehört. Da sind wir froh, wenn wir neue Pächter finden“, sagt Petra Töpfer. Sie finde es toll, wenn die junge Generation nachkomme. So sei immer Leben in der Anlage.

Zu den Neuen gehört auch Maxi Baron mit ihrer Familie, die erst in diesem Jahr eine Parzelle übernommen hat. „Guck mal, die Magnolie fängt tatsächlich noch einmal an zu blühen“, sagt sie zur Vorsitzenden und zeigt die Knospen. Die junge Frau ist von Beruf Gärtnerin und hat schon längere Zeit nach einer Parzelle nahe ihres Zuhauses gesucht. Am „Heckenweg“ ist sie fündig geworden. Der Boden hier sei echt gut. Ihre Rosen - sie hat unter anderem eine Heidi-Klum- und eine Roger-Whittaker-Rose - würden sich sehr wohl fühlen. Und auch das Gemüse wachse prima. „Hier ist es einfach nur idyllisch. Die Mäuse spielen Fangen im Holz des Nachbarn. Das ist richtig putzig“, erzählt Maxi Baron von einer Beobachtung. Auch ihre Kinder Felix (10) und Adina (7) fühlen sich auf dem besonderen Fleckchen Erde wohl. „Ich fülle immer die Vogeltränke“, berichtet der Große stolz. Und die Tomaten nasche er am liebsten gleich im Gewächshaus, fügt er hinzu. Auch die selbst gepflanzten Mini-Gurken schmecken lecker.

Die Neu-Kleingärtner freuen sich ebenso wie langjährige Mitglieder über den Sieg beim diesjährigen Wettbewerb. „Ich war überrascht, als ich das gelesen habe. Damit hatte ich nicht gerechnet“, meint beispielsweise Frank Gilzer. Die große Heckenweg-Familie ist jetzt schon gespannt auf die Auszeichnungsveranstaltung am 14. November in Winterfeld. Viele der Mitglieder werden dann wohl mitfeiern und ihren Erfolg genießen.