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Investitionen Arendseer Straße vor Rückbau

Die Wohungsbaugesellschaft investiert in die energetische Sanierung ihres Bestands. 2016 ist der Rückbau von Altblöcken geplant.

Von Alexander Walter 11.09.2015, 03:00

Salzwedel l Die Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) der Stadt Salzwedel gibt in diesem Jahr rund 3,2 Millionen Euro für Erhalt, Aufwertung und Neubau ihrer Quartiere aus. Der Löwenanteil geht dabei in die Aufwertung des Bestands, ein Teil aber auch in das erste Neubauprojekt seit der Wiedervereinigung – ein Haus für barrierefreies Wohnen in der Großen Pagenbergstraße 55.

Wie Sylvia Schliebe, Abteilungsleiterin Bau beim Tochterunternehmen der Stadt gestern informierte, steht bei der Aufwertung vor allem die Thälmannstraße im Fokus. Die Blöcke 48-52 und 83-97 haben dabei bereits eine modernere Heizungsanlage erhalten. Für die Eingänge 2-10 stehen die Arbeiten noch aus. Mit der Umstellung der Heizungsanlage vom Ein- oder auf das Zweirohrsytem könnten Bewohner die Raumtemperatur jetzt individuell regeln, erläuterte Schliebe. Die Situation, dass innenliegende Wohnungen wegen ohnehin warmer Heizungsrohre kaum Energiekosten zahlen müssen, während außenliegende Wohnungen hohe Kosten zu schultern haben, entfalle damit. „Damit machen wir auch einen Schritt in Richtung einer gerechteren Kostenabrechnung“, sagte Schliebe.

Neben der Heizungsanlage erhalten die 160 Wohnungen der drei Blöcke zudem eine begehbare Dachbodendämmung. Oberhalb des obersten Wohngeschosses installiert, soll auch sie Kosten senken und die Wohnqualität in den Blöcken steigern, sagte Schliebe. Mit der zum Jahresende angepeilten Fertigstellung der Arbeiten will die Wobau die energetische Sanierung in der Thälmannstraße abschließen. Insgesamt werden dann sechs Blöcke von der Aufwertung profitiert haben.

Die Thälmannstraße ist nicht das einzige Viertel, in dem die Wobau ihre Quartiere saniert. Im 1975 errichteten Block an der Freiliggrathstraße 1-1b etwa will die Gesellschaft die Energiekosten ebenfalls mit einer Dachbodendämmung senken. Und die Wohnungen in der Großen Pagenbergstraße 59-65 erhalten neben der Dachbodendämmung außerdem neue Eingangstüren.

Eine ganz andere Ausrichtung haben dagegen die Arbeiten, die derzeit im Gebäude an der Karl-Marx-Straße 29 laufen. Hier saniert die Wobau eine Gründerzeit-Villa. Dabei erhält das zuletzt lange Zeit leerstehende Gebäude ein neues Dach, eine neue Fassade und neue Balkone. Zusätzlich hat die Wobau weitere 800 000 Euro für den Erhalt ihres Bestandes eingestellt. Dazu gehört die Herrichtung von Wohnungen nach Mieterwechseln oder auch die Ausstattung der Quartiere mit Rauchmeldern, sagte Schliebe. Die Wohnungsbaugesellschaft betreut nach eigenen Angaben einen Bestand von rund 2600 Wohnungen im Stadtgebiet. Der Leerstand lag zuletzt – nicht vermittelbare Quartiere inbegriffen – bei rund 9,6 Prozent.

Nachdem der Schwerpunkt in diesem Jahr bei Aufwertung und Neubau lag, wird 2016 wohl wieder der Rückbau von Altblöcken stärker in den Blickpunkt rücken – allerdings ebenfalls verbunden mit Aufwertungsarbeiten. „Wir haben Fördermittel aus dem Programm Stadtumbau Ost zur Verfügung, die wir 2016 auch einsetzen wollen“, sagte Schliebe. Wie im Stadtentwicklungskonzept vorgesehen, steht dabei das Wohngebiet Arendseer Straße im Zentrum der Planungen. Welche Blöcke genau betroffen sein werden, ließ Sylvia Schliebe offen.