1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. In Arendsee geht’s weiter

EIL

Breitband In Arendsee geht’s weiter

Der Zweckverband Breitband Altmark greift seine nächsten Projekte in Arendsee,Tangermünde und Tangerhütte an.

Von Antje Mewes 18.09.2015, 03:00

Arendsee l Schnelles Internet mit Datenraten im Gigabit-Bereich rückt für die Bewohner der Einheitsgemeinde Arendsee in greifbare Nähe. Im kommenden Jahr will der Zweckverband Breitband dort mit der Erschließung beginnen. Bei Bauvorhaben in der Seestadt sind bereits Leerrohre mit verlegt worden. Derzeit laufe für das gesamte Gebiet die Fachplanung, mit dem Ausbau wird im kommenden Jahr begonnen, kündigte ZBA-Geschäftsführer Michael Ziche an. Die nächsten sogenannten Cluster, die erschlossen werden sollen, sind die Einheitsgemeinden Tangermünde und Tangerhütte.

„Es handelt sich um ein offenes Netz“, betont Ziche. Alle interessierten Provider könnten sich beteiligen. Die Bürger hätten die Wahl, mit welchem Unternehmen sie Verträge abschließen oder sie könnten ihren bisherigen Anbieter behalten, wenn der sich um eine Beteiligung bewirbt.

Beim ZBA wird unterdessen darauf gehofft, von den vom Bund in Aussicht gestellten 2,7 Milliarden Euro Fördergeld für den Breitbandausbau zu profitieren. Noch gebe es keine Richtlinien und es können auch noch keine Anträge gestellt werden. Dennoch werde die Förderung so interpretiert, dass eine kurzfristige Erschließung über Unternehmen bevorzugt wird. Die nachhaltigeren kommunalen Modelle könnten das Nachsehen haben. „Das ist alles noch nicht raus. Wir hoffen, dass wir berücksichtigt werden, aber es wird knifflig“, schätzte Axel Schulz, Mitarbeiter der Kreisverwaltung für den Breitbandausbau ein. In einem sei der ZBA allen anderen voraus, er habe einen großen Vorlauf in der Planung, was die Antragstellung erheblich beschleunigen dürfte.

Für das Pilotprojekt in der Einheitsgemeinde Arneburg sind die Planungen abgeschlossen. Als nächstes folgt die Ausschreibung der Tiefbauarbeiten. „Wir hoffen dass sich die lokalen Unternehmen rege beteiligen, so dass die Altmark auch an der Stelle wirtschaftlich profitiert“, sagt Peter-Paul Poch, vom Beirat der DNS:NET, dem Betreiberunternehmen für das Netz.

Diese Aktivitäten hätten den Wettbewerb stimuliert. So habe die Telekom angekündigt, eigenwirtschaftlich Arneburg, Tangemünde und Arendsee auszubauen. „Zumindest die Innenbereiche, also die Filetstücke“, berichtet Poch. Und ergänzt: „Das ist genau das, was vermieden werden sollte, dass Außenbezirke und Kleinstgemeinden wieder leer ausgehen.“

In Arendsee sind die Ortsbürgermeister bereits über das Vorhaben informiert worden. Die DNS:NET bietet ab kommendem Montag Informationsveranstaltungen für die Bürger in allen Ortsteilen an.

Arendsees Bürgermeister Norman Klebe freut sich, dass Arendsee das nächste Projekt ist, das umgesetzt wird. „Es wird in eine zukunftsfeste Technologie investiert“, betont er. Und sieht darin Standortvorteile für die Seestadt und deren Ortsteile. So steige aus seiner Sicht der Wert der Immobilien. Klebe: „Viele junge Leute machen ihre Entscheidung, sich in einem Ort anzusiedeln auch vom Internetzugang abhängig.“

Dabei sei FTTH (Glasfaser bis ins Haus) – auf das der Zweckverband setzt – das Schnellste was möglich ist. In den bereits ausgebauten Straßen in Arendsee seien Anschlussquoten von 98 Prozent erzielt worden, berichtete der Bürgermeister.