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Einblick Bürger können Notunterkunft anschauen

Der Altmarkkreis will den Bürgern am 8. Oktober die Notunterkunft für Flüchtlinge in der Kollwitzhalle vorstellen.

Von Antje Mewes 01.10.2015, 01:01

Salzwedel l Die Vorbereitungen zum Umbau der Kollwitzhalle in Salzwedel laufen auf Hochtouren. Unter anderem werden Stellwände aufgebaut, um den Flüchtlingen ein wenig Privatsphäre zu gewährleisten. Für jeweils vier Bewohner wird Raum zum Schlafen und Wohnen geschaffen. Auch einen Gemeinschaftsbereich soll es geben. Wie die Flüchtlinge und Asylsuchenden dort leben werden, können sich Interessenten am kommenden Donnerstag, 8. Oktober, anschauen. Das soll an dem Tag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr möglich sein. „Vertreter der Kreisverwaltung und des Deutsche Roten Kreuzes, die für die Betreuung und Beratung der Flüchtlinge zuständig sind, werden vor Ort sein“, kündigte Kreissprecherin Birgit Eurich gestern an. Sie stehen den Besuchern für Fragen zur Verfügung.

Auf Grund der noch vorhandenen Kapazitäten rechnet Landrat Michael Ziche damit, dass ab Mitte Oktober die ersten ankommenden Hilfesuchenden in der Notunterkunft untergebracht werden müssen. Sie bietet maximal Platz für 120 Menschen.

Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des DRK Kreisverbandes bereiten sich auf die Betreuung der Menschen vor. Dafür seien Beschäftigte eingestellt worden. Kreis-Geschäftsführerin Angela Dittrich setzt aber auch auf ehrenamtliches Engagement. „Ganz ohne wird das nicht funktionieren“, sagte sie gestern auf Volksstimme-Nachfrage. Sie plant ehrenamtliche Strukturen aufzubauen, um die Neuankömmlinge so gut es geht zu umsorgen und zu unterstützen.

Der Kreistag hat indessen im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung einen Verkauf der Kollwitzhalle und des dazugehörigen Grundstücks beschlossen. „Der Verkauf und Kauf steht im engen Zusammenhang mit einer späteren Gesamtnutzung des Areals“, erklärte Birgit Eurich. Die nebenstehende ehemalige Schule wird derzeit von ihren Eigentümern zu einer Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge und Asylbewerber hergerichtet. Sie soll ab dem kommenden Frühjahr 180 Plätze bieten, die auch für Familien geeignet sind (wir berichteten).

Die Halle könnte dann für Freizeitaktivitäten zur Verfügung stehen. Eine mittelfristige Nutzung als Notunterkunft für Flüchtlinge soll trotz des Verkaufs gewährleistet bleiben. Der Zuwendungsbescheid für den Neubau der Sporthalle am Jahngymnasium beinhaltete eine Außerbetriebnahme, der Kollwitzhalle. Dem habe der Kreistag mit dem Beschluss zum Verkauf Rechnung getragen, nachdem es mehrere Anfragen für eine Nachnutzung gegeben hatte, erklärte Eurich.