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Austausch Ukrainer stoppen in Winterfeld

Landwirte aus der Ukraine wollten mehr über Deutschland wissen. Sie besuchten Berufskollegen in der Altmark.

Von Anke Pelczarski 16.11.2015, 02:00

Winterfeld l Solch eine große Besuchergruppe aus der Ukraine gab es in der Zweigstelle Winterfeld des Unternehmens Agravis Technik Heide Altmark noch nie: Am Sonnabendmorgen schauten sich dort 80 interessierte Landwirte um.

„Unsere Gäste haben die Messe Agrotechnica in Hannover, die weltgrößte für die Landwirtschaft, besucht. Gestern waren sie in der Autostadt Wolfsburg. Und als Abschluss des Aufenthaltes ist es eine Bereicherung, mal ein hiesiges Unternehmen kennenzulernen“, sagte Jens Katzke, Leiter des Hotels Union Salzwedel, der kurzfristig den Kontakt zu Nico Thamm, dem Betriebsleiter der Winterfelder Agravis-Zweigstelle, aufnahm. „Wir machen das gern“, entgegnete dieser und lud die Besucher in die Werkstatthalle ein.

Nico Thamm erklärte, dass die Firma Agravis an zehn Standorten tätig sei, darunter seit 2012 auch in Winterfeld. Im Jahr 2014 sei die hiesige Zweigstelle als Landes- und Bundessieger der Werkstätten ausgezeichnet worden. „Bei uns arbeiten 22 Mitarbeiter in drei Abteilungen“, erklärte der Betriebsleiter.

Einer der Besucher wollte wissen, was die Reparatur eines Motors mit 300 PS koste. Werkstattleiter Fred Behr verwies darauf, dass dies vom jeweiligen Modell und dem Verschleißgrad abhänge. Zwischen 10  000 und 20  000 Euro müssten schon eingeplant werden, schätzte der Fachmann. Dies entspreche auch den Preisen in der Ukraine, merkte der Gast an.

Nico Thamm erklärte, dass das Unternehmen mit Traktoren der Marke Fendt mittlerweile einen Marktanteil von 35 Prozent erreicht habe. „Das geht aber auch nur, wenn man einen vernünftigen Service anbietet. Das machen wir hier vor Ort“, fügte er hinzu. Eine weitere Frage bezog sich darauf, ob der Kauf von Landwirtschaftsmaschinen in Deutschland staatlich unterstützt würde. Das verneinte der Betriebsleiter, verwies aber darauf, dass die Kreditzinsen derzeit sehr niedrig seien.

Nach der Stippvisite in Winterfeld lernten die Besucher aus der Ukraine den Landwirtschaftsbetrieb von Jens Doose in Recklingen kennen. Dort erhielten sie auch Einblicke in die Milchviehhaltung. Anschließend ging es per Bus weiter zur nächsten Station nach Amsterdam.