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Karneval Nichts ist wichtiger als der Frieden

Heiko Höft und Anika Vierke sind das neue Prinzenpaar in Dähre. Am Sonnabend haben sie das Amt übernommen.

Von Oliver Becker 16.11.2015, 01:00

Dähre l „Wenn nicht jetzt, wann dann“: Das ist das Motto der 62. Saison, in die die Karnevalsgesellschaft „Rot-Weiß 54“ Dähre am Sonnabend startete. Wenn sich die Dährer Karnevalsfreunde auf etwas verlassen können, so ist es ihr Publikum. Die Sporthalle der Dähre Sekundarschule war am Sonnabend fast restlos ausgebucht.

Harald Faeske von der „Hofkapelle“ übernahm als Zeremonienmeister an diesem Abend die Moderation, da Torsten Barthel, der sonst durch den Abend führt, noch als Prinz Torsten I. in seine hoheitlichen Pflichten eingebunden war.

Mit dem Einmarsch der Dährer Narren unter der Führung des amtierenden Prinzenpaares Torsten I. und Andrea begann der offizielle Teil der turbulenten Veranstaltung. Wie bereits in all den Jahren zuvor, haben die Dährer Karnevalsfreunde viel Zeit, Engagement und Liebe in die Vorbereitungsarbeiten gesteckt. Und so war wieder einmal ein abwechslungsreiches, unterhaltsames Programm entstanden.

Alles hat seine Zeit. Das war auch dem Prinzenpaar 2014/15 bewusst. Torsten I. (Barthel) bedankte sich auch im Namen seiner Lieblichkeit Andrea (Boohs) für die tolle Zeit. Und er konnte es nur jedem empfehlen, dieses auch einmal auszuprobieren.

Bevor das neue Prinzenpaar proklamiert wurde, wurden zunächst Franziska Höft und Jessica Marggraf in die Frauengarde, Johannes Barthel in die Blaue Gar- de und Eckhard Pietschmann feierlich in den Elferrat aufgenommen. Klaus Merda besiegelte den Akt mit einem symbolischen Säbelschlag.

Doch wer würde das nächste Prinzenpaar sein? Eine Antwort auf diese Frage gab es, als ein Sultan samt seiner holden Sultanine in den Saal gerollt wurde. Die Entblätterung machte es dann augenscheinlich, was einige schon vermutet hatten: Unter einem Wust von Kleidern kamen Heiko Höft aus Winkelstedt und Anika Vierke aus Dähre zum Vorschein, die von nun an Prinz Heiko I. und Prinzessin Anika genannt werden.

Die Auftritte der Minifunken, der kleinen und der großen Funken gaben der Veranstaltung den karnevalistischen Rahmen. Mittlerweile gehören dem Verein mehr als 150 Mitglieder an. Eine Mitgliederstärke, die beeindruckt.

Die Unschuld vom Lande (Uta Barthel) und der durstige Philosoph (Maria Krause) blickten bei ihren Dialogen auch schon mal über den dörflichen Tellerrand hinaus und verteilten so manchen Seitenhieb in Richtung Kreisstadt. Die Dummestrandsänger, alles ehemalige Karnevalsprinzen und –prinzessinnen, fuhren musikalisch mit dem Sonderzug nach Dähre.

Ein Höhepunkt des Abends war die Parodie des Kinoklassikers „Titanic“, bei dem dann kein Auge mehr trocken blieb. Doch dieses Mal waren es Lachtränen statt Tränen des Mitgefühls. Die Tanzmäuse präsentierten „Peace“, eine Choreografie, die ungewollt einen sehr aktuellen Bezug erhalten hatte. Bei vielen Menschen sitzt der Schock noch tief, den die Terroranschläge in Paris ausgelöst haben. In den Tanz reihten sich auch die anderen Mitglieder mit ein, um so zu symbolisieren, dass ihnen nichts so wichtig ist wie der Frieden.