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Waldbad Liesten Neustart mit Hindernissen

Der Verein Sport- und Bildungszentrum Liesten-Altmark hat sich für den Erhalt des Waldbads neu aufgestellt.

Von Alexander Walter 25.11.2015, 00:01

Liesten/Salzwedel l Der Verein Sport- und Bildungszentrum Liesten-Altmark hat von Seiten des Dorfes die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass es für das Waldbad im Dorf eine Zukunft gibt: Am 18. November wählten die Mitglieder einen neuen Vorstand. Außerdem hat der Zusammenschluss infolge einer Einwohnerversammlung am 18. Oktober neun neue Mitglieder sowie etliche Unterstützer gewonnen.

Nachdem Andreas Weigelt durch den Rücktritt dreier Vorstände noch im Oktober der einzig verbliebene Vorstand war, hat sich der Verein damit konsolidiert. „Wir sind sehr optimistisch, vor allem wegen der hohen Zahl an Neumitgliedern und Bürgern, die uns unterstützen wollen“, sagte Weigelt gestern. Die Neuaufstellung ist wichtig, weil der Verein durch Arbeitseinsätze und ehrenamtliche Hilfe maßgeblich zum Betrieb des Waldbads beiträgt. Angesichts der Finanzlage des städtischen Haushalts ein Beitrag, auf den die Stadt zurückgreifen muss.

Für 2016 haben die Mitglieder deshalb bereits einen Subbotnik zum Saisonstart auf der Agenda. Außerdem wollen sie das Dach des Geräteschuppens sowie Zäune auf dem Badgelände reparieren. Für alle Reparaturen hoffen die Vereinsmitglieder auf Finanzhilfe von der Stadt. Neben den Arbeiten will der Verein das Bad mit Höhepunkten attraktiver machen. So sei etwa ein Sommerfest geplant, sagte Weigelt. Zudem plane man für Juni einen Tag der Begegnung mit Asylbewerbern.

Über ein Konzept zur Unterstützung der Stadt sowie die Möglichkeit einer Übernahme des Dorfgemeinschaftshauses wollen sich Sport- und Bildungszentrum sowie die übrigen Vereine Liestens im Januar verständigen. Hauptamtsleiter Matthias Holz hatte zuletzt erklärt, dass derzeit alle Dorfgemeinschaftshäuser auf Wirtschaftlichkeit geprüft würden. Da das Liestener Gemeinschaftshaus auf dem Gelände des Freibads steht, gilt es für dessen Betrieb als unverzichtbar.

Von der Stadt kamen gestern keine neuen Signale, wie es mit dem Waldbad weitergeht. Ob das Bad in der kommenden Saison öffnet, werde erst mit der Haushaltsplanung 2016 entschieden, teilte Stadtsprecher Andreas Köhler mit. Im Bad seien Reparaturen notwendig, deren Umfang erst nach dem Winter abgeschätzt werden könne.

Für Irritationen im Ort hatte zuletzt gesorgt, dass Badmitarbeiter vor der Winterfestmachung des Waldbads das Wasser fast komplett abließen. Vereins- und Ortsratsmitglieder fürchteten irreparable Frostschäden. Das Problem ist inzwischen aber behoben.

Noch im vergangenen Jahr hatte die Verwaltung eine Großinvestition von 1,1 Millionen Euro für das Waldbad in den Haushaltsplan eingestellt. Wegen der finanziellen Situation hatte der Stadtrat die Maßnahme aber auf unbestimmte Zeit verschoben. Weil auch der Verband für kommunale Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (VKWA) inzwischen nicht mehr mit der Investition rechnet, plant er seine reparaturbedürftige Kleinkläranlage in Liesten, an der neben dem Bad auch ein Teil der Haushalte angeschlossen ist, 2016 außer Betrieb zu nehmen und durch eine Sammelgrube zu ersetzen. Auf den Betrieb des Bades in seinem aktuellen Zustand habe das aber keine Auswirkungen, sagte Geschäftsführer Jens Schütte.