1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Zweiter Abschnitt ungewiss

Straßenbau Zweiter Abschnitt ungewiss

Zum Straßenbau in Leetze gibt es noch viele Fragen. Ob der zweite Abschnitt im nächsten Jahr gebaut wird, ist noch offen.

Von Anke Pelczarski 26.11.2015, 02:00

Leetze l „Wir hatten uns als Gemeinde eigentlich vorgestellt, dass die Ortsdurchfahrt in einem Ruck ausgebaut wird. Dafür haben wir viele Gespräche mit dem Altmarkkreis als Träger geführt“, sagte Kuhfeldes Bürgermeister Frank Leskien am Dienstag während der Einwohnerversammlung. Allerdings habe das Geld nicht gereicht, so dass eine Unterteilung in zwei Bauabschnitte erfolgt sei. „Wir sind froh, dass wir mit dem Ausbau überhaupt beginnen konnten“, erklärte er.

Es sollen als zweiter Bauabschnitt der weitere Ausbau sowie als dritter Bauabschnitt die Verbreiterung der Kreisstraße zwischen Ortsausgang Leetze und Einfahrt Kieswerk erfolgen.

Planer Michael Schulze erinnerte daran, dass es vor einem Jahr eine Einwohnerversammlung gegeben habe. Im Juni dieses Jahres sei das Bauvorhaben ausgeschrieben worden, Anfang August die Vergabe erfolgt. Am 24. August hätten die Arbeiten begonnen. Mittlerweile sei die Bordanlage fertig, die Schottertragschicht eingebracht. „Am Donnerstag soll die Asphalttragschicht, am Freitag die Verschleißschicht aufgebracht werden“, kündigte er am Dienstagabend an. Die Ortslage sei für die Einwohner am Wochenende wieder befahrbar, fügte er hinzu.

Der vorhandene Gehweg vom Dorfgemeinschaftshaus bis zur Einmündung Hohenlangenbeck solle wieder hergestellt, ein barrierefreier Eingang ins Dorfgemeinschaftshaus geschaffen werden. Die existierenden Zufahrten würden an die neuen Höhen angepasst. An den Nebenanlagen müsse ebenfalls noch gearbeitet werden. „Wenn das Wetter mitspielt, werden die Arbeiten in etwa zwei Wochen beendet sein“, schätzte der Planer.

„Von Parkflächen vorm Dorfgemeinschaftshaus war im vorigen Jahr keine Rede“, merkte der Leetzer Holger Gose an. Bürgermeister Frank Leskien entgegnete, dass die Kosten nicht auf die Anlieger umgelegt, sondern von der Gemeinde getragen werden.

Zudem mache der erste Bauabschnitt nur Sinn, wenn der zweite auch komme, warf Holger Gose ein. „Entwässerungstechnisch sind die beiden Bauabschnitte getrennt“, sagte Michael Schulze. Der erste Abschnitt sei an den Teich angeschlossen. Für den zweiten solle ein Regenrückhaltebecken errichtet werden. „Derzeit läuft das Regenwasser vom zweiten Abschnitt mit in den ersten. Dafür ist dieser aber nicht gebaut“, machte der Planer deutlich. Das sei ein Provisorium. „Ich habe den Eindruck, dass die Wassermassen unterschätzt werden“, warf Holger Gose ein.

Für den zweiten Bauabschnitt sei noch keine Planung abgefordert worden, beantwortete er eine Frage. Ob dieser im nächsten Jahr gebaut wird, ist ungewiss. Im Entwurf des Kreishaushaltes sind derzeit null Euro dafür eingeplant. „Das Fördermittelbudget für Straßenbaumaßnahmen des Landkreises hat eine vollständige Sanierung der Ortsdurchfahrt Leetze in diesem Jahr nicht zugelassen“, teilte Kreissprecherin Birgit Eurich auf Nachfrage der Volksstimme mit. Sie fügte hinzu: „Es besteht die Absicht, die Prioritätenliste 2016 bis 2019 dementsprechend zu ergänzen, so dass für den zweiten Bauabschnitt der Sanierung der Ortsdurchfahrt der notwendige Förderbedarf zur Verfügung steht.“

Der Gemeindeanteil am ersten Bauabschnitt belaufe sich auf geschätzte 90  700 Euro, erklärte der Bürgermeister während der Einwohnerversammlung. Davon seien laut Straßenausbaubeitragssatzung etwa 18  300 Euro von den Beitragspflichtigen zu tragen.

Holger Gose kritisierte, dass der Rat die gesetzlichen Vorgaben nicht eingehalten habe. Demnach müssten die Einwohner einen Monat vor Baubeginn über die Kosten unterrichtet werden. „Das ist nicht geschehen“, sagte er. Der Leetzer wolle jetzt über die Kommunalaufsicht prüfen lassen, ob dies rechtens sei.

Frank Leskien gab zu, dass er „die Interessen der Bürger einfach unterschätzt“ habe. Er verwies auf die Ratssitzung vom 15. September in Leetze, bei der aber kein Einwohner anwesend gewesen sei. Der Rat habe die offenen Fragen unterschätzt. Die Beitragsbescheide würden übrigens erst verschickt, wenn die Gesamtmaßnahme abgeschlossen sei. Darauf verwiesen Cindy März und Karolin Bammel vom Bauamt der Verbandsgemeinde Beetzendorf-Diesdorf.