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Besucherzahlen Märchenpark verliert massiv Gäste

Der Märchenpark Salzwedel platzte am Wochenende zur Weihnachtsfeier aus allen Nähten. Insgesamt gingen die Besucherzahlen deutlich zurück.

Von Antonius Wollmann 22.12.2015, 02:00

Salzwedel l Einen empfindlichen Rückgang der Besucherzahlen musste der Märchenpark Salzwedel in diesem Jahr hinnehmen. Während im Jahre 2014 80 435 Gäste die Eingangstore passierten, sank die Zahl 2015 auf 60 771. 2013 verzeichnete der Park 73 910 Besucher.

Märchenpark-Leiterin Cornelia Wiechmann führt den Verlust von fast 20 000 Kunden vor allem auf zwei Faktoren zurück: „Wir haben auf Grund des Mindestlohns die Eintrittspreise erhöhen müssen. Das hat wahrscheinlich viele Menschen aus dem Umland dazu bewogen, einmal weniger in den Märchenpark zu gehen.“

 Als zweiter wesentlicher Faktor komme hinzu, dass man in diesem Jahr auf außergewöhnliche Veranstaltungen mit großer Ausstrahlungskraft verzichtet habe. „Mal abgesehen von unserem Weihnachtsfest am 4. Advent hatten wir sonst keine Großveranstaltungen. Die ziehen aber bis zu 6000 Besucher mehr an“, sagte Cornelia Wiechmann gegenüber der Volksstimme.

Auf Grund der Unberechenbarkeit des Wetters und des großen zeitlichen Aufwandes habe man dennoch auf sie verzichtet: „Die Organisation solcher Feste ist leider sehr intensiv. Wenn es dann regnet, kriegen wir die Kosten nicht mehr rein, weil die auftretenden Künstler trotzdem voll bezahlt werden müssen.“ Deshalb ist auch im kommenden Jahr in dieser Richtung nichts geplant.

In finanzielle Schieflage ist der Märchenpark trotz des Besucherrückganges dennoch nicht geraten. Im Gegenteil: Die Preiserhöhungen - Erwachsene zahlen seit diesem Jahr 6 Euro statt 4, Kinder 4, 50 Euro statt 2,50 - hätten insgesamt zu einem höheren Umsatz als in den Jahren davor geführt.

Allerdings führte die Einführung des Mindestlohnes zu Stellenstreichungen. „Wir mussten Personal reduzieren. Das haben wir aufgefangen, indem wir die Arbeitsfelder der Mitarbeiter neu organisiert haben“, erklärt Cornelia Wiechmann.

Derzeit arbeiten im Café der Spielscheune zwei Vollzeitkräfte und eine Teilzeitkraft, dazu kommen drei Nebenbeschäftigte. Der Märchenpark selbst kommt mit vier Vollzeitkräften und acht Mitarbeitern auf 165-Euro-Basis aus. Jedoch steigt die Zahl der Angestellten im Sommer saisonbedingt auf 22.

Für 2016 sind Verschönerungsarbeiten im Park geplant. So soll der Irrgarten fertiggestellt werden und die Sagenhäuser endlich inhaltlich ausgestaltet werden. „Wir wollen außerdem noch mehr Märchenfiguren aufstellen, um noch mehr Szenen nachzustellen“, gibt Cornelia Wiechmann noch einen kurzen Ausblick.