1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Salzwedel
  6. >
  7. Ärger um Müll auf dem Hinterhof

Salzwedeler Tafel Ärger um Müll auf dem Hinterhof

Bei der Salzwedeler Tafel sollen wiederholt Nahrungsreste nicht entsorgt worden sein.

Von Dan Tebel 28.12.2015, 00:01

Salzwedel l Wiederholt nicht entsorgte Nahrungsmittel auf dem Hof der Salzwedeler Tafel sorgen für Unmut bei einer Nachbarin. Die Reste hätten Tiere angelockt und üblen Geruch verbreitet, sagt die Salzwedelerin Christine Gurr-Molzberger, die sich den Hinterhof mit der Tafel-Ausgabestelle in der Neutorstraße teilt.

„Tiere schleppen verdorrte Lebensmittel über den Hof.“ Auch von Katzen erlegte Ratten habe sie schon vor ihrem Eingang vorgefunden, sagt Gurr-Molzberger. Drei Mülltonnen befinden sich auf dem Hinterhof und diese seien meistens voll. Die Lebensmittel würden dann einfach daneben gelagert und da komme schnell etwas zusammen. Am vorvergangenen Wochenende etwa seien verdorbene Erdbeeren und anderes Obst auf dem Hinterhof abgestellt worden, die auch Mitte der Woche noch da gestanden hätten.

Wegen ähnlicher Situationen habe sie nicht nur einmal den Kontakt zum Leiter der Ausgabenstelle, Helmut Harzer, gesucht, sagt Gurr-Molzberger. Harzer ist für die Entsorgung der Lebensmittel zuständig.

Auf Nachfrage beim Tafel-Leiter habe sie allerdings keine Antwort erhalten. Und: Die Problematik sei nicht neu: „Es hat schon öfter Ärger damit gegeben. Vor drei bis vier Monaten hatte ich das Gesundheitsamt darüber informiert. Sie überprüften und danach war alles entsorgt. Aber dann ging es bald wieder los“, erklärt die Anwohnerin. Helmut Harzer räumte auf Nachfrage ein, dass sich zuletzt Lebensmittel auf dem Hof der Tafel angehäuft hatten. Diese seien inzwischen aber entsorgt worden. Auch, dass das Gesundheitsamt bei ihm war, bestätigte der Leiter der Tafel.

Hinsichtlich der Organisation der Entsorgung gäbe es aber keine Probleme, erklärte Harzer weiter. Auch eine größere Geruchsbelästigung sieht der Leiter der Tafel nicht. Und dass sich die Tiere an den Nahrungsresten aufhalten, sei kein besonderes Phänomen.

Das System in der Ausgabestelle funktioniert Harzer zufolge so: Wenn Lebensmittelspenden in der Ausgabestelle eintreffen, sortieren die Mitarbeiter verdorrte und nicht mehr essbare Nahrung aus. Letztere wird dann entsorgt. Gewisse Mengen nehme zum Verfüttern beispielsweise der Tierpark ab.

Nach der Beschwerde von Christine Gurr-Molzberger hatte der Altmarkkreis das Thema nun erneut auf dem Tisch. „Eine Bürgerin hat bei uns angerufen“, bestätigte Gudrun Schäfer von der Pressestelle der Behörde. Daraufhin hätten sich das Gesundheitsamt und das Veterinäramt eingeschaltet.

Die Mitarbeiter vereinbarten mit Helmut Harzer eine rasche Entsorgung des Mülls. Dieser habe zuvor auch dem Landkreis gegenüber eingeräumt, dass Nahrungsreste auf dem Hof gelagert werden, sagte Schäfer weiter. „Der Müll liegt aber nicht lose herum, sondern befindet sich in dafür vorgesehenen Tonnen.“ Als Hintergrund für die Situation habe der Leiter der Tafel gegenüber dem Kreis den bevorstehenden Umzug der Ausgabestelle in die Schillerstraße genannt. Am Mittwochmorgen ließ die Tafel die Nahrungsreste fürs erste abholen. Wie Grudrun Schäfer berichtete, kommen sie den Tieren des Tierparks zugute.