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Altmark-Schau Preise für schönste Rammler

Kleine und große Rammler standen am Wochenende in der Fleetmarker Turnhalle im Mittelpunkt. Die besten Züchter wurden geehrt.

Von Anke Pelczarski 11.01.2016, 02:00

Fleetmark l Die Preisrichter der 13. offenen Altmark-Rammlerschau hatten alle Hände voll zu tun: Denn Karl-Heinz Herrmann aus Sienau, Bernd Meinecke aus Solpke und Reiner Tietge aus Nesenitz bewerteten insgesamt 164 Tiere in 23 Rassen und Farbenschlägen, die von 23 Zuchtfreunden ins Rennen um Preise geschickt worden sind. Nach getaner Arbeit seien die Fleetmarker Hortkinder am Freitagnachmittag die ersten gewesen, die die Vierbeiner bestaunen durften, erzählte Ausstellungsleiter Klaus Ihrke vom gastgebenden Rassekaninchen- zuchtverein G 824 Fleetmark.

Die Schau sei der Abschluss des Zuchtjahres 2015, fügte er am Sonnabend während der Eröffnung hinzu. „Wir waren mit unseren Tieren bei der Kreis-, Vereins-, Altmark-, Landes-, Bundes- und Europaschau dabei“, berichtete Klaus Ihrke stolz. Und das trotz des Mitgliederrückganges aus Altersgründen. Derzeit, so schätzte er, gebe es im Altmarkkreis noch gut 100 Züchter.

Die Schirmherrschaft für die 13. Auflage übernahm wiederum Landrat Michael Ziche. „Zwei Schauen in einem Zuchtjahr in Fleetmark auszurichten, das ist eine große Leistung“, lobte er. Dies zeige die Leistungsfähigkeit in der Region. Der Landrat wünschte weiterhin viel Erfolg und Glück in der Zucht.

Die Einheitsgemeinde Stadt Arendsee habe die Turnhalle gern für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, sagte Bürgermeister Normen Klebe. Schade sei, dass es immer weniger Jugendliche gebe, die sich mit der Kaninchenzucht beschäftigen. „Das ist bei den heutigen unterschiedlichen Interessenslagen und Angeboten sehr schwierig“, fügte er hinzu.

Mike Hennings, Vorsitzender des Rassekaninchenzuchtvereins G 236 Salzwedel, verwies darauf, dass auch die Zahl der Tiere weniger werde. Dies sei auf das zunehmende Alter der Züchter zurückzuführen, die es etwas ruhiger angehen lassen wollen. Jugendliche würden mit ihrer Ausbildung erst einmal von dem ungewöhnlichen Hobby Abstand nehmen. „Früher haben mich meine Eltern immer genervt, wenn ich am Wochenende die Ställe ausmisten sollte. Heute freue ich mich darauf. Denn das macht den Kopf frei“, schilderte er sein eigenes Beispiel.

Die Preise für die Kollektionen sind am Sonntagnachmittag übergeben worden. Zu den Geehrten gehört Rolf-Dieter Baumann aus Klötze, der mit dem Landesverbands-Ehrenpreis gewürdigt wurde. „Etwa seit zehn Jahren beschäftige ich mich mit der Zucht“, erzählte er. Vorher habe er nur Kaninchen gehalten, weil es zeitlich nicht anders gepasst habe. „Es macht Spaß und bringt immer wieder neue Herausforderungen, mit den Tieren zu arbeiten“, sagte Rolf-Dieter Baumann, der sich für die Rasse Marburger Feh entschieden hat. In seinem Klötzer Verein gebe es Tischbewertungen. Das sei hilfreich, um mehr über die Zucht zu lernen. Die Tiere des Klötzers sind bereits mit Landesmeister- und Landes-Jungtiermeister-Würden geehrt worden. „Wir leben mit und von den Tieren“, fügte er hinzu. Deshalb würden auch Kaninchen-Gerichte auf den Tisch kommen.

Siegfried Tanke aus Wallstawe beschäftigt sich schon seit über 30 Jahren mit der Rassekaninchenzucht. „Zuerst hatte ich Burgunder, eine sehr lebhafte Rasse. Jetzt bin ich auf Kleinsilber umgestiegen. Die Tiere sind ein bisschen ruhiger“, sagte er. Für seine Kollektion, zu der jeweils vier Tiere gehören, ist er mit dem Kreisverbands-Ehrenpreis ausgezeichnet worden. Der Wallstawer hat bereits Siegertiere bei Deutschen Meisterschaften und einer Europa-Schau gestellt. „Für mich untermauert die Zucht die Liebe zum Tier. Das Hobby ist Ablenkung und Beschäftigung, wenn man älter wird“, schilderte der Wallstawer.

Die heute 17-jährige Jennifer Ihrke ist quasi bei ihren Großeltern mit Kaninchen aufgewachsen. Von klein auf sei sie an die Zucht herangeführt worden, erzählte sie. Die Kassuhnerin konnte sich über den Kreisverbands-Ehrenpreis Jugend für ihre Kleinsilber gelb freuen. „Ich finde es schön zu beobachten, wenn die Kleinen geboren sind und heranwachsen. Das ist wie bei einer richtigen Familie“, sagte sie.

Unter den Besuchern waren auch Mitglieder der Salzwedeler Kaninhopp-Gruppe. „Dieser ungewöhnliche Sport ist ein bisschen mit Werbung für unser Hobby“, sagte Mike Hennings. Vielleicht gelingt es so, den einen oder anderen Jugendlichen für die Zucht zu begeistern.