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Ausstellung Ein kleiner Gentsch im Kloster

Am 31. Juli soll im Klosterhof Arendsee eine Ausstellung zum 150. Geburtstag des Arendseer Heimatmalers Fritz Gentsch eröffnet werden.

Von Helga Räßler 30.03.2016, 03:00

Arendsee l Nele Riemer (13) aus Arendsee kennt das kleine Gemälde ihres Opas Herbert Kühne aus Gladigau schon lange. Ein Junge, etwas jünger als sie selbst, ist darauf zu sehen. „Es ist ein Junge in einer fremden Tracht, vielleicht Tiroler“, erklärte Kühne beim Ortstermin im Kloster am Arendsee und präsentierte das nur zirka 23 mal 29 Zentimeter große Kleinod.

„Die Signatur von Heimatmaler Fritz Gentsch ist auf der Rückseite zu finden“, sagte er und wies auf die Unterschrift des Künstlers. „Ich habe das Bild zu DDR-Zeiten bei meinen Eltern zu Hause entdeckt und später selbst eingerahmt“, berichtete der Gladigauer.

Das Gemälde sei zwar „nur“ eine Studie und nur in leichter Ölmalweise gestaltet, aber dennoch eine Sehenswürdigkeit, weil ein Original des bekannten Arendseer Heimatmalers, der am 30. August 1866 in Arendsee geboren wurde und der am 25. April 1946 dort starb.

Zu dessen 150. Geburtstag bereitet der Verein Kloster Arendsee eine Ausstellung in der Galerie im oberen Kreuzgang vor. Sie soll am 31. Juli um 15 Uhr eröffnet werden. Zu sehen sein sollen dann Werke Gentschs, die bei privaten Eigentümern an den Zimmerwänden hängen. Der Wunsch der Organisatoren ist, dass die Besitzer die Bilder als Leihgaben zur Verfügung stellen.

„Ich würde mein Bild gern beisteuern“, meinte Herbert Kühne. Er habe von der Suche nach Gentsch-Originalen in der Volksstimme gelesen. „Vielleicht findet sich ja auch das endgültige Bild zur Studie“, hofft er.

In Salzwedel hatte sich Reinhard Henrichs gemeldet, der ein größeres Ölgemälde vom Arendsee-Ufer am Schramper Eck sein Eigen nennt, das er sogar zum Verkauf anbieten will (Volksstimme berichtete).

Und die Gentsch-Nachfahrin Heike Luiken-Lindemann, Tochter des Gentsch-Großneffen Gernot Lindemann, hatte im Nachlass einige noch aufzuarbeitende Originale entdeckt, die sie gern in einem Katalog mit weiteren Bildern ordnen will.

Aber auch im Hotel „Deutsches Haus“ und im Rathaus gibt es etwas von Gentsch, auf einem Hof in Zühlen in einem ehemaligen Gasthof sogar als Wandbild auf Putz. Das ist natürlich nicht transportabel, aber als Foto vielleicht eine Bereicherung der Exposition.