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Unfallstatistik 2015 Tempolimit wird ausgeweitet

Im Altmarkkreises kam es 2015 zu 3105 Verkehrsunfällen. Ursache Nummer eins ist nach wie vor der Zusammenstoß mit Wildtieren.

Von Uta Elste 31.03.2016, 15:00

Salzwedel l Der prozentuale Anteil der Wildunfälle (1093) an der Gesamtzahl ist zwar 2015 im Vergleich zum Vorjahr minimal gesunken. Dennoch steht diese Kategorie seit Jahren an der Spitze der Unfallstatistik des Salzwedeler Polizeireviers. Am häufigsten stießen Verkehrsteilnehmer mit Rehen (770) zusammen. Die meisten Wildunfälle (1057) ereigneten sich außerhalb von geschlossenen Ortschaften, vor allem zwischen 4 bis 8 Uhr sowie zwischen 18 und 24 Uhr.

415 Mal kam es zu einem Unfall beim Wenden oder Rückwärtsfahren, 356 Unfälle ereigneten sich, weil die Beteiligten schneller unterwegs waren als die jeweiligen Bedingungen vor Ort zuließen. 172 Unfälle waren auf den nicht ausreichenden Abstand zu anderen Fahrzeugen zurückzuführen, bei 175 Unfällen gewährten Verkehrsteilnehmer nicht die Vorfahrt, in 130 Fällen wurde die falsche Straße benutzt.

Vier Personen kamen bei Verkehrsunfällen 2015 ums Leben, zehn weniger als noch 2014. Diese Zahl unterliege allerdings starken Schwankungen, sagt Sebastian Heutig. Der Leiter des Polizeireviers des Altmarkkreises gab zu bedenken, dass allein in diesen Jahr bereits fünf Menschen bei Verkehrsunfällen auf den Straßen des Altmarkkreises starben.

1522 Unfälle wurden 2015 innerhalb geschlossener Ortschaften registriert, 111 mehr als im Jahr zuvor. Mit 1583 war dagegen die Zahl der Unfälle, die sich außerhalb von Ortschaften ereigneten, rückläufig (2014: 1608).

Steigende Tendenz verzeichnet die Polizei im Altmarkkreis seit einigen Jahren bei den Unfallfluchten. Der Durchschnittswert der vergangenen zehn Jahre liege bei 512, berichtet Manfred Richter vom Polizeirevier.

An 13 Unfällen waren im vergangenen Jahr Kinder beteiligt. In fünf Fällen befanden sich die Kinder dabei auf dem Schulweg. Rein statistisch kommt es mittwochs am häufigsten zu Unfällen mit Kindern, so Manfred Richter weiter. Sonntags habe man Unfälle mit Beteiligung von Kindern noch nicht aufgenommen.

Unter den vier Verkehrstoten des zurückliegenden Jahres war ein Fahranfänger. 18 Personen aus der Altersklasse zwischen 18 und 25 Jahren wurden schwer und 37 bei Unfällen leicht verletzt.

Während die Zahl der Unfallbeteiligten im Alter von 18 bis 40 Jahren seit Jahren in etwa konstant bleibt, nimmt die Zahl der Personen, die ab 60 oder mehr Jahren in einen Unfall verwickelt werden, zu. Hier müsse jedoch der steigende Anteil dieser Menschen an der Gesamtbevölkerung berücksichtigt werden, gibt Manfred Richter zu bedenken.

In den kommenden Monaten sollen Veränderungen an Unfallschwerpunkten deren Gefahrenpotenzial minimieren. Manfred Richter verwies auf die Kreuzung am Salzwedeler Amtsgericht. Sieben schwere Unfälle in den vergangenen drei Jahren, davon fünf, an denen Radfahrer beteiligt waren, sorgten für Handlungsbedarf. Dort soll der für Radfahrer vorgesehene Streifen mit einem roten Belag versehen werden.

Die Tempo-70-Zone, die auf der B 190 am Ortsausgang Salzwedel beginnt, soll bis hinter den Abzweig nach Buchwitz verlängert werden, sagt Manfred Richter weiter. Des Weiteren solle dort auch ein Überholverbot ausgewiesen werden, ausdrücklich durch die Aufstellung von Schildern und nicht nur in Gestalt einer durchgehenden Sperrlinie. Hier habe man fünf schwere Verkehrsunfälle in den vergangenen Jahren registriert, die ein Todesopfer forderten und bei denen vier Fahrzeuginsassen schwer verletzt wurden, erinnert Manfred Richter.

Erfolge seien durch Maßnahmen an anderen Stellen bereits ersichtlich. Seitdem am 15. Juli vergangenen Jahres bei Gardelegen an der Auffahrt zur B 188 von der B 71 ein Tempo-50-Bereich ausgewiesen und große Stopp-Schilder aufgestellt wurden, mussten die Polizeibeamten dort keinen Unfall mehr aufnehmen.

Duftzäune und blaue Reflektoren an der B 190 zwischen Leppin und Genzien hätten dort für einen Rückgang der Wildunfälle gesorgt.