Bauhof Hoher Krankenstand

Der städtische Eigenbetrieb Bauhof wird das Wirtschaftsjahr 2015 mit einem Minus von 5400 Euro abschließen.

Von Ulrich Meinhard 04.04.2016, 18:33

Schönebeck l „Wir haben ziemlich gute Ergebnisse eingefahren, allerdings hat es nicht ganz gereicht.“ Mit diesen Worten leitete der Chef des städtischen Bauhofes, Werner Herrler, seinen Kurzbericht über das Wirtschaftsjahr 2015 ein. Herrler stand dazu während der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses Bauhof Rede und Antwort. Es wurde deshalb nur ein Kurzbericht, weil die ausführliche und von einem externen Kontrollbüro unterlegte Berichterstattung über den Jahresabschluss noch folgen wird. Herrler sprach deshalb von einem „vorläufigen Abschluss“.

Der lässt aber schon erkennen, dass der städtische Bauhof das Jahr 2015 mit einem leichten Minus von 5400 Euro abschließen wird. Aufgesplittet auf die einzelnen Quartale legte Herrler dar, dass das erste Quartal „normal“ und damit durch ein leichtes Minus gekennzeichnet verlaufen sei. „Wir starten immer schwierig“, sagte er und verwies zum Beispiel darauf, dass ein strenger beziehungsweise ein milder Winter Einfluss auf das Geschäftsergebnis hat. Entscheidend sei aber vielmehr, dass in den ersten drei Monaten eines Jahres Aufträge für die Landschaftsgestaltung (Pflegearbeiten) oder den Straßenbau ausbleiben oder aber sehr dünn gesät sind.

Im zweiten Quartal sah die Auftragslage schon positiver aus, so dass Ende Juni unter dem Strich ein Plus von rund 20 000 Euro stand. Noch einmal deutlich besser verlief das dritte Quartal mit einem Überschuss von 70 000 Euro.

 

Das entscheidende Minus habe sich im vierten Quartal eingeschlichen. Dazu beigetragen hat unter anderem ein hoher Krankenstand, wie Herrler sagte. Diese Situation fehlender Arbeitskräfte im Eigenbetrieb der Stadt hätte nicht mehr abgefangen werden können. Hinzu kam, dass die Stadt Schönebeck im Herbst alle Gelder für die Straßenerhaltung schon vergeben hatte. Es konnten von der Verwaltung also keine weiteren Aufträge ausgelöst diesbezüglich werden.

„Was wir im Sommer gewonnen haben, ist uns im Winter wieder ein Stück weit zerflossen“, sagte Herrler. Die Bilanzsumme des städtischen Bauhofes für das abgeschlossene Wirtschaftsjahr liegt bei rund 3,1 Millionen Euro.

Auf Nachfragen der Stadträte führte Werner Herrler weiter aus, dass die eingelagerten Salzvorräte ausgereicht haben. Etwa ein Viertel des Streusalzes ist nicht verbraucht worden. „Hätte das Salz also bei einem strengen Winter nicht gereicht“, wollte Stadtrat Andreas Thews (CDU) wissen. Es sei auch für einen Winter mit Dauerfrost ausreichend Salz vor Ort gewesen, hieß es. Der eher milde Winter 2014/2015 habe mehr Fahrten der Bauhofmitarbeiter aufgrund von überfrierender Nässe nötig gemacht, als der Laie vermuten würde. Herrler: „Die Einsätze würden auch bei viel Schneefall nicht unbedingt mehr.“

Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) lobte, dass das Betriebsergebnis im Vergleich zum Vorjahr besser ausfalle. Er sagte zu dafür Sorge zu tragen, dass die Wirtschaftspläne von Stadt und städtischem Bauhof künftig besser aufeinander abgestimmt werden, damit der Eigenbetrieb optimaler planen könne.