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B190n Geteilte Meinung zur Querspange

Die altmärkischen Landtagsabgeordneten sind unterschiedlicher Meinung zur B 190 n.

Von Antje Mewes 22.04.2016, 03:00

Salzwedel/Stendal l Beide altmärkische Landkreise fordern in einer gemeinsamen Resolution, dass der Realisierung der B 190 n mehr Priorität im Bundesverkehrswegeplan eingeräumt wird. Doch von der künftigen Landesregierung können sie dahingehend keine große Unterstützung erwarten. Im Koalitionsvertrag steht, dass das Land für den Zeitraum des Bundesverkehrswegeplans „die Ergebnisse des Bewertungsverfahrens anerkennt und auch keine abweichenden beziehungsweise weiterführenden Initiativen ergreift.“ Das würde bedeuten, dass bis 2030 nichts zur Umsetzung des Gesamtpaketes „Hosenträger“ unternommen würde.

Die westaltmärkischen CDU-Abgeordneten Carsten Borchert und Uwe Harms wollen zunächst die Regierungsbildung abwarten. Aktuell sehen sie keine Möglichkeiten, in Sachen B 190 n noch Änderungen am Koalitionsvertrag durchzusetzen. Auf dem heutigen Landes-Parteitag werde das Thema wohl keine Rolle spielen. „Danach werden wir jedoch ganz klar sagen, unsere Region braucht die Querspange. Sie muss umgesetzt werden“, sagte gestern der Salzwedeler CDU-Kreisvorsitzende Peter Fernitz. Genauso wichtig sei aus seiner Sicht der Ausbau mit Überholspuren der B 71 mit Ortsumfahrungen. Fernitz: „Sie ist die Hauptverkehrsader in der westlichen Altmark.“ Die gesamte Region habe fünf „starke CDU-Stimmen“ im Landtag.

Dazu gehört der frischgekürte Landtagspräsident Hardy Peter Güssau (CDU) aus Stendal. Und der hat momentan soviel zu tun, dass keine Zeit für ein Gespräch mit der Volksstimme bleibt. Über den Stendaler Kreisgeschäftsführer Wolfgang Kühnel, lässt er jedoch ausrichten, dass die B 190  n so schnell wie möglich eine Nutzungszahl erreichen müsse, die zur Aufnahme in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegplans befähigt. Dazu müsse jedoch der Lückenschluss der A 14 in der Altmark realisiert sein. „Dann werden wir dafür kämpfen, dass die B 190 n in den vordringlichen Bedarf kommt, das ist versprochen“, sagte Kühnel. Auch der CDU-Mann Detlef Radke aus Weißewarte „will alles Mögliche tun, dass dieses Projekt umgesetzt wird“.

Die Kreis- und Landes-SPD sieht die Bundestagsabgeordneten in der Pflicht, sich für die Projekte stark zu machen, die nicht im vordringliche Bedarf des Verkehrswegeplanes stehen. Das sei bei der Regionalkonferenz am Mittwoch deutlich geworden. Für den einzigen altmärkischen SPD-Abgeordneten Jürgen Barth steht dabei auch die B 71 „hoch im Kurs“.

Für Bündnis 90/Die Grünen kann es mit dem Koalitionsvertrag keinen weiteren Versuch von Landesebene und Landesregierung geben, „dass das Vorhaben B 190n im Bundesverkehrswegeplan noch aufgewertet wird“, erklärte die Landtagsabgeordnete Dorothea Frederking. Damit lägen die Pläne für den „Hosenträger“ bis 2030 „auf Eis“. Frederking: „Wir Grüne sehen das als Erfolg der Vernunft. Eine Beeinträchtigung wertvoller ökologischer Räume und eine weitere Zerschneidung des Grünen Bandes wird es nicht geben.“