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Hohengrieben-Fest Sogar der Schneewalzer erklingt

Wenn die Einwohnerzahl eines Ortes mal eben verhundertfacht wird, dann ist Zelttanz in Hohengrieben. Am Wochenende war es wieder soweit.

Von Anke Pelczarski 25.04.2016, 03:00

Hohengrieben l „Das Oldtimertreffen hier ist das schönste von ganz Deutschland“, sagt Hartmut Adam aus Salzwedel. Unter den Eichen präsentiert er seinen neuesten Oldtimer, einen Barkas 901/2, Baujahr 1957. Daran habe er vier Jahre geschraubt und das Fahrzeug erst am Freitag zugelassen. Das Urteil über die Veranstaltung teilt auch Helmut Schulze aus Weddendorf: „Hier ist alles vorhanden, vom Zweirad über Trecker, Autos bis hin zu Lastern. Das darf man sich nicht entgehen lassen.“

Hunderte Aussteller und ungezählte Besucher tummeln sich im malerischen Hohengrieben. Es wird geplaudert, gefachsimpelt, neugierig geschaut. Viele Besonderheiten ziehen die Blicke auf sich. So auch der Krankenfahrstuhl der Marke Krause Duo. Er gehört Mathias Simon von den Trabant- und IFA-Freunden Salzwedel. „Als 18-Jähriger habe ich einen Trabi gehabt. Die Leidenschaft für die DDR-Fahrzeuge ist bis heute geblieben. Es macht einfach Spaß, daran zu schrauben“, sagt er und freut sich bereits jetzt auf das Zeltplatztreffen vom 15. bis 17. Juli am Ahlumer See.

Nicht nur Schauen ist erlaubt, sondern auch Probesitzen. Das genießt Max Nowak, der mit seinem Opa Klaus Spatz aus Wittingen unterwegs ist. „Mit Opa fahre ich gern Trecker“, erzählt der Vierjährige.

Und als es gegen Mittag die ersten Graupelschauer gibt, stimmen „Die Lustigen Straßenmusikanten“ um Gerald Schere Eggert aus Dähre einfach den Schneewalzer an. Das zaubert ein Lächeln in viele Gesichter.

„Scheres Crew“ hat bereits die beiden Tage zuvor für gute Unterhaltung gesorgt. Am Freitag überbringt Christa Ringkamp von der Gartenakademie Sachsen-Anhalt Grüße von Gräfin Bettina von Bernadotte. Die Geschäftsführerin der Mainau GmbH erinnert sich gern an den 17. März 2001 zurück, als die Hohengriebener eine Säuleneiche an der Pforte der Insel Mainau gepflanzt haben. Sie wünschte, dass der geplante Mustergarten auf dem Grundstück der ehemaligen Schulscheune sich ebenso gut entwickeln werde wie der altmärkische Baum.

Christoph von Katte spricht über seinen Vorfahren Hans Hermann von Katte, der am 6. November 1730 vor den Augen des jungen Friedrich II. hingerichtet wurde. Das sei die Strafe für den Fluchtversuch des Kronprinzen gewesen, berichtet er. Vorsitzender des Kriegsgerichtes sei übrigens General von der Schulenburg gewesen. Die Abstimmung habe ein Patt ergeben, worüber sich König Friedrich-Wilhelm hinweggesetzt habe.

Nach dem Pellkartoffelessen wird ausgiebig getanzt. Auch am Sonnabend herrscht tolle Stimmung im Festzelt. „So viele Jugendliche, die sich so ordentlich benehmen, das gibt es nur in Hohengrieben“, lobt Gerald Schere Eggert das Publikum.