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Tourismus Mit der Draisine nach Arendsee

Auf der stillgelegten Bahnstrecke von Salzwedel nach Arendsee rollt wieder der Verkehr.

Von Marco Heide 17.05.2016, 03:00

Salzwedel l Eigentlich hatten der Salzwedeler Andreas Gödecke und der Wendländer Rolf Schulze die Bahnstrecke von der Hansestadt nach Klötze für Draisinenfahrten ins Auge gefasst. Doch nach mehreren Gesprächen mit Vertretern der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE), die die Linien gepachtet hat, soll nun die Bahnstrecke nach Arendsee für Draisinenfahrten genutzt werden. Die Touren soll bei Ritze beginnen und bis Schrampe führen. „Das wäre eine der längsten Strecken Deutschlands“, weiß Rolf Schulze, der europaweit mit seiner Draisine unterwegs ist.

Doch bevor die ersten Touristen kommen, muss die Strecke freigeschnitten werden. Das will Andreas Gödecke mit seinen Mitstreitern vom Verein Outdoor Sports Altmark besorgen. Was noch zu tun ist, kam bei einer ersten Inspektionfahrt von Ritze nach Mechau heraus, bei der die Volksstimme Rolf Schulze auf seiner Draisine begleitete.

Gleich zu Beginn der Tour, die am Bahnübergang zwischen Ritze und Groß Chüden startete, war das Gestrüpp so dicht, dass Rolf Schulze die Draisine schieben musste. Nur ein kleines Stück weiter ragten kleine unscheinbare Pflanzen zwischen den Bahnschwellen empor. „Im Draisinenfahrer-Jargon heißen diese Pflanzen Eierpeitschen. Dieser Begriff beschreibt sie sehr treffend“, erklärt Rolf Schulze.

Entlang und auf der Strecke behindern teilweise richtige kleine Bäume die Fahrer. Aber mit etwas Schwung macht die Zwei-Mann-Draisine fast alles platt. Zu große Äste muss Rolf Schulze aber per Hand von den Gleisen räumen. Während der Fahrt musste der Draisinen-Experte tierisch aufpassen, dass ihn kein Ast von Bäumen am Streckenrand im Gesicht traf. An einem Bahnübergang entgleiste das Gefährt sogar. Eine der Spuren sei zugeschlämmt gewesen, deshalb habe es die Draisine aus der Spur gedrückt, erklärt Rolf Schulze. Diese Gefahren werden aber noch bis zur ersten gebuchten Fahrt beseitigt.

Auch wenn Andreas Gödecke und Rolf Schulze nun auf viele Interessenten hoffen, steht für beide eines fest. Sollte irgendwann die Chance bestehen, dass wieder ein Zug auf der Strecke rollt, „verschwinden wir ohne zu murren“. Doch so lange möchten sie das Gleis touristisch nutzen. Es gab in den vergangenen Wochen auch Gespräche mit Draisinen-Freunden aus dem Wendland und dem Raum Wittingen. Gemeinsam wollen sie die Gegend zu einer Draisinen-Tourismusregion machen. „Im Auge haben wir die Strecken Dannenberg-Uelzen, Salzwedel-Arendsee, Salzwedel-Kloster Dambeck und diverse kleinere Strecken im Raum Wittingen“, erklärt Gödecke. Für die Linie nach Arendsee können aktuell bereits Fahrten gebucht werden. „Maximal 15 Leute passen auf die Draisine“, erläutert Andreas Gödecke.

Mehr Infos zu den Fahrten gibt es bei Andreas Gödecke unter 0151/52106513