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Fest in Dähre Waldbad-Idee reifte vor 58 Jahren

Das Waldbad in Dähre ist am 30. Mai 1976 eröffnet worden. Das 40-jährige Bestehen wird am 5. Juni groß gefeiert.

Von Anke Pelczarski 29.05.2016, 11:00

Dähre l Schwimmen unter freiem Himmel? Diese Idee gab es bereits 1958 in Dähre. Damals, so ist es überliefert, wollte eine in Kleistau ansässige Außenstelle des Erdgasunternehmens nahe des Objektes eine kleine Badeanstalt für die Beschäftigten errichten. Heinz Dieckmann, Georg Hane, Ewald Reimer und Lutz Merda vom Sportverein suchten den Kontakt zur Betriebsleitung. Ihrer Meinung nach war es sinnvoller, ein größeres Freibad zu bauen, das auch von der Bevölkerung aus Dähre und Umgebung genutzt werden könnte.

Rasch war ein Standort gefunden: das Gelände des ehemaligen Arbeitsdienstlagers an der Eickhorster Straße in Dähre. Emmi Kräft schenkte der Gemeinde das Baugelände. Vorlage für das Projekt war die Badeanstalt in Beetzendorf. Ein kombiniertes Schwimmer-Nichtschwimmer-Becken sollte entstehen, allerdings als Schwarzbau. Deshalb konnte der damalige Rat unter Bürgermeister Willi Irmler nicht zustimmen, duldete aber das Vorhaben. Die Organisatoren unter Leitung von Heinz Dieckmann riefen nicht nur zu Arbeitseinsätzen auf, sondern starteten auch eine Spendenaktion. Jede Familie spendete bis zu 350 Mark. Doch der Staat stoppte das Projekt: Es durfte nur noch Baumaterial für Stallneubauten bereitgestellt werden, hieß es. Da es nicht vorwärts ging, wurden die Spendengelder mit dem Okay der Spender für den Schulneubau in Dähre genutzt.

Im Jahr 1968 gab es den zweiten Anlauf. Dem Organisationskomitee standen Heinz Dieckmann und Dieter Fähse vor, die von Ewald Reimer und Lutz Merda sowie weiteren Mitgliedern unterstützt wurden. Wiederum lag keine Baugenehmigung vor, so dass der Rat unter Bürgermeister Willi Wolter kein Votum abgeben konnte. Dennoch wurde gebaut, immer wieder um Material gekämpft, selbst mit zugepackt und manch scheinbar unlösbares Problem aus dem Weg geräumt. Später kam endlich die offizielle Genehmigung. Als nur noch Baubetriebe die Arbeiten erledigen konnten, half der damalige LPG-Vorsitzende Helmut Galeiwa mit seinen Kontakten, dass diese in Dähre halfen.

Am 30. Mai 1976 wurde das Waldbad endlich eröffnet. Laut einem Volksstimme-Bericht aus jener Zeit habe der Wertumfang etwa 600  000 Mark betragen. 14  000 Arbeitsstunden seien geleistet worden. Das Wasser sei recht frisch gewesen, gerade mal 14 Grad Celsius. Zum Essen seien Wildschwein am Spieß, Schmorwurst und Hähnchen angeboten worden. „Ich weiß noch, dass ich hochschwanger um das Becken gelaufen bin“, erinnert sich Bärbel Buhr, heute Mitglied im Förderverein Waldbad Dähre. Wenige Tage später habe ihre Tochter das Licht der Welt erblickt.

Im Jahr 1991 entschloss sich der Gemeinderat unter Bürgermeister Walter Faescke für eine umfassende Sanierung. 2,6 Millionen Mark sind investiert worden. Für die Sanierung der drei Becken, die ein Fassungsvermögen von 3100 Kubikmeter Wasser haben, sind übrigens laut Chronik 42 Tonnen Baustahl, etwa 610 Kubikmeter Beton und 2460 Quadratmeter Fliesen verarbeitet worden. Ein Jahr später gab es die feierliche Eröffnung.

Im März 2014 gründete sich der Förderverein Waldbad Dähre, der auch das Fest zum 40-Jährigen vorbereitet hat. Ein besonderer Höhepunkt wird das Drachenbootrennen, das dank der Unterstützung der Red Dragons aus Arendsee stattfinden kann. „Wir haben Vereine und Feuerwehren zur Teilnahme eingeladen“, sagte die Vorsitzende Sieglinde Mahlke. Aber auch andere Mannschaften, der sechs Leute angehören sollten, seien eingeladen, ergänzte Anika Vierke. Weitere Informationen gibt es unter Telefon 0151/11  50  59  42.