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Ausbildungsbörse Informationen aus erster Hand

Vor den Sommerfreien noch einen Ausbildungsplatz finden - diese Möglichkeit gab es am Montag in der Alten Münze in Salzwedel.

Von Luise Gand Von Luise Gand 31.05.2016, 01:00

Salzwedel l Tom Siegel hat in wenigen Tagen seinen Realschulabschluss in der Tasche. Der 16-Jährige möchte gern Groß- und Einzelhandelskaufmann werden, ist aber auch für andere Berufe offen. Gemeinsam mit seinem Vater Andree Stenzel informierte er sich in der Geschäftsstelle der IHK über die dort angebotenen Ausbildungsberufe. Das Gute für die jungen Leute: Sie kamen mit den Vertretern der Firmen ins Gespräch und erfuhren aus erster Hand, was von ihnen in dem jeweiligen Ausbildungsberuf erwartet wird.

Ein Punkt, den fast alle zukünftigen Chefs und Ausbilder von ihren Lehrlingen erwarten, ist Interesse am Beruf. Auch Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit oder Teamfähigkeit werden genannt, wenn es darum geht, was die Bewerber mitbringen sollten. Natürlich spielen auch die Schulabschlüsse eine Rolle, allerdings sind die Firmenvertreter dabei zu Abstrichen bereit, „wenn das Andere passt“.

So sagte Norbert Hartmann von der Bio-Raffinerie Kusey, dass er ein gewisses Maß an Pfiffigkeit voraussetze, um die in der Raffinerie möglichen Berufe in der Lagerlogistik und als Maschinen- und Anlagenführer in der Lebensmittelindustrie zu erlernen. „Die Auszubildenden müssen flexibel sein und mit wechselnden Anforderungen zurecht kommen“, erklärte er.

Wer beim Party-Service Spurgat Koch oder Restaurantfachmann lernen möchte, sollte sich darauf einstellen, auch am Wochenende oder nachts zu arbeiten. Dafür gebe es einen kreativen, interessanten und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit Aufträgen in ganz Deutschland, sagte Manuela Panek, die die Ausbildung der Köche leitet.

Bodenständig in Dambeck, aber nicht minder interessant, ist die Lehre zum Konstruktionsmechaniker oder Lagerlogistiker bei Ero-Edelstahl-Rohrtechnik. Vor allem bei Letzterem hätten die Jugendlichen oft falsche Vorstellungen, hat Thomas Jaeger von der Betriebsleitung festgestellt. Es handele sich um einen anspruchsvollen und abwechslungsreichen Job. Immerhin lagen zwei Bewerbungen auf dem Tisch des Unternehmens. Ein Vorstellungsgespräch und Probearbeiten, steht den Ausbildungsinteressenten nun bevor.

Auch bei Freiraum, einer Firma, die in Eversdorf Fahrzeug-Innenaustattung herstellt, haben sich angehende Schulabgänger beworben.

Wer Interesse an einer Zukunft im kaufmännischen Bereich hat, für den ist der Personaldienstleister ZAG in Salzwedel eine gute Wahl. Mitbringen sollten die Bewerber eine kommunikative sowie rhetorische Ader, eine positive Ausstrahlung und ganz besonders Lust und Laune für den Beruf. „22 Jugendliche hat unser Betrieb schon ausgebildet und alle lernten viel fürs Leben und das eigene Selbstbewusstsein“, merkte Regionalleiter Marcel Strickfaden an. Er ist von der Ausbildung überzeugt: „Wir bilden die Führungskräfte von morgen aus.“

Sabine Schmidt von Institut für berufliche Bildung (IBB) informierte Eltern, Schüler und Firmenvertreter über die assistierte Ausbildung. Dabei gibt es Unterstützung bei der Berufswahl, Bewerbung und der eigentlichen Ausbildung, beispielsweise über Sozialpädagogen oder Lehrkräfte.

Auch Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und Sylvia Radtke von der IHK standen Jugendlichen und Eltern beratend zur Seite. Ziel sei, dass die Schulabgänger nicht ohne einen Ausbildungsplatz oder die Aussicht darauf in die Ferien starten. Altmarkweit stehen noch rund 600 freie Plätze zur Verfügung, hatte die Agentur mitgeteilt.