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Alkohol am Steuer Keine Ausnahme bei 1,39 Promille

Kein Pardon kannte Richter Klaus Hüttermann mit einer Alkoholsünderin in Salzwedel. Sie muss ihren Führerschein sieben Monate abgeben.

28.02.2017, 19:00

Salzwedel (wo) l Sichtlich verzweifelt nimmt die 62-Jährige am Freitag auf der Anklagebank Platz. Der Grund für ihren desolaten Zustand: Seit vier Monaten ist sie ihren Führerschein los. Ihr drohen mindestens drei weitere Monate Fahrverbot und eine nicht geringe Geldbuße. Im Oktober 2016 trifft sie sich mit einer Freundin, die beiden leeren insgesamt zwei Flaschen Sekt.

Anschließend fährt die in einem Salzwedeler Ortsteil lebende Frau zu einer Tankstelle, um Zigaretten zu holen. Dort demoliert sie allerdings mit ihrem Auto nur die Wand des Verkaufsgebäudes. Die herbeigerufene Polizei stellt bei der Alkohlkontrolle einen Wert von 1,39 Promille fest. Eine Erklärung für ihr Verhalten hat sie nicht. „Ich weiß auch nicht, weshalb ich mich noch hinters Steuer gesetzt habe“, sagt die Frau unter Tränen.

Der Verlust des Führerscheins trifft die Frau hart. Sie arbeitet in Stendal, fährt normalerweise täglich die Strecke in die Ostaltmark. „Ich wohne dort seit vier Monaten im Hotel. Die finanzielle Belastung ist sehr hoch“, sagt sie.

Deshalb beantragt ihr Anwalt eine Reduzierung des Strafmaßes auf vier Monate. Doch konnte Richter Klaus Hüttermann ihr nicht entgegenkommen. „Die Mindesstrafe von sieben Monaten bleibt“, machte er deutlich. „Ein geringeres Strafmaß ist nicht möglich“, erklärt der Richter. Hinzu kommt eine Geldstrafe von 2250 Euro.

Der Angeklagten kommt zu Gute, dass sie bisher ein straffreies Leben geführt hatte.