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Altmark-Macher Digitalisierung als Chance

Die Digitalisierung eröffnet der Altmark Chancen, darin waren sich Akteure beim Altmark-Macher-Festival in Salzwedel einig.

Von Antje Mewes 02.06.2017, 03:00

Salzwedel l Die Digitalisierung ist bereits Bestandteil des Lebens der meisten Altmärker. Einkaufen, Musik hören, kommunizieren, sich informieren im Internet sind Alltag. Wie die Wirtschaft, die Arbeit und das gesellschaftliche Leben davon geprägt sind und sein werden, war das zentrale Thema des Altmark-Macher-Festivals am Donnerstag im Kulturhaus Salzwedel. Ein Prozess, der sich nicht aufhalten lässt, wie Wirtschaftsstaatsekretär Thomas Wünsch, konstatierte. Schon jetzt seien alle Bereiche davon betroffen, als Beispiele nannte er Schule, Verwaltung, Justiz und eben auch die Wirtschaft. Das Land werde seine digitale Agenda fortsetzen und „eine Breitbandversorgung etablieren, die diesen Namen auch verdient“, so Wünsch.

Konkret wurde in dieser Frage Salzwedels Landrat und Vertreter des Altmarkkreises im Zweckverbandes Breitband Altmark, Michael Ziche. „Bis 2019 wird der ZBA flächendeckend in der Altmark ein Breitbandnetz aufbauen“, sagte er. Er sei sehr optimistisch, das dahingehend „in zwei bis drei Jahren ein großer Wurf gelinge“. Auch in peripheren Lagen. 140 Millionen Euro könnten investiert werden. Es seien Fördermittel von Bund und Land in Aussicht gestellt.

Mit diesem Geld könne, aufgrund des Beihilferechts, nur gebaut werden, wo noch keine Erschließung von 30 MBit und darüber erfolgt ist. So könne ein kleines Dorf mit 100 Einwohnern, das vom ZBA erschlossen wird, bald eine wesentlich bessere Internetanbindung haben als die Städte und größeren Kommunen, sagte Ziche. Der Landrat befürchtet daher eine „digitale Spaltung der Region“. Nach der Bundestagswahl erhofft er sich ein deutliches politisches Signal in Richtung der Telekommunikationsunternehmen, dem entgegenzuwirken.

Beim Festival ging es darum, die Stärken der Region hervorzuheben. Darauf verwies Stendals Landrat Carsten Wulfänger. Er kündigte an, einen „Rückkehrertag“ zu etablieren. Ziel sei, Menschen die nach Ausbildung, Studium oder aus anderen Gründen wieder in der Region zurückkehren wollen, mit Arbeitgebern zusammenbringen sowie viele geballte Informationen zum Leben und Arbeiten in der Altmark anzubieten. Aus seiner Sicht sei das eine weitere Möglichkeit dem Fachkräftemangel zu begegnen. Dazu könne auch die Digitalisierung beitragen, waren sich die Gesprächspartner, zu denen Professor Wolfgang Patzig von der Hochschule Magdeburg-Stendal gehörte, einig.

Ins Detail zu diesem Thema ging es beim Wirtschaftsforum mit Vorträgen aus Wissenschaft und Praxis. Schon am Morgen hatten rund 500 Schüler die Vorlesung von Professor Stefan Mensler verfolgt. Er hatte ihnen anschaulich dargestellt, welche Folgen ein zu sorgloser Umgang mit persönlichen Daten, Bildern oder Aussagen im Netz haben kann.