Altmarkgeschnatter Salzwedels erster Wein-Nachtsmarkt
Alkohol ist keine Lösung - außer er sprudelt aus dem Brunnen auf dem Rathausturmplatz in Salzwedel.
Salzwedel l Kein Weihnachtsmarkt in der Altmark hat so lange geöffnet, wie der Salzwedeler. Es gibt zwar immer wieder Meckerer, die sich über die Veranstaltung beschweren, doch die ewigen Nörgler werden in diesem Jahr verstummen. Wie der Chef der Werbegemeinschaft jüngst während einer Mitgliederversammlung bekannt gab, haben bis auf einen alle Marktbeschicker vom Vorjahr ihr Kommen zugesagt und es gibt auch wieder eine Kunsteisbahn. Und bevor sich jemand über das Plastik-Eis echauffiert, kommt hier die nächste gute Nachricht. Der Markt zieht auf den Rathausturmplatz und in die Breite Straße um, da während der Veranstaltung Glühwein aus dem Brunnen auf dem Rathausturmplatz plätschern soll.
Die Idee zu der Aktion kam einem Mitglied der Salzwedeler Werbegemeinschaft, als es stockbesoffen von der letzten Kultiparty nach Hause kam und am nächsten Morgen eine fremde Frau mit Damenbart neben ihm im Bett lag. „Bei ihrem Gesichtsbewuchs musste ich an den Weihnachtsmann denken und dann fiel mir ein, dass wir mithilfe von Alkohol auch den Weihnachtsmarkt attraktiver gestalten könnten“, erinnert sich der Ideengeber, der auch gleich das Motto der diesjährigen Veranstaltung entwickelte - „Geh´ mal Glühwein holen, der Weihnachtsmarkt wird schon wieder hässlich“.
Freitag gab es auf dem Platz ein erstes Test-Trinken. „Wir konnten die ideale Glühwein-Temperatur von 72 bis 73 erreichen und halten“, freute sich der Techniker und trank noch einen auf das Ergebnis. Damit der Glühwein, während er durch den Brunnen plätschert, keimfrei bleibt, hat er einen erhöhten Alkoholgehalt von 53 Prozent. „Wegen des vielen Zuckers im Wein merkt man das aber gar nicht“, versichert der Techniker. Trotz der keimtötenden Wirkung des Alkohols, bittet der Mitarbeiter einer Spezialfirma, während des Weihnachtsmarktes auf das Urinieren in den Brunnen zu verzichten. „Das verwässert den Glühwein und verfälscht den Geschmack.
Die Stadt rät während des Weihnachtsmarktes Hundehaltern, die Vierbeiner rund um den Rathausturmplatz anzuleinen, damit die Tiere nicht aus dem Brunnen trinken. „Wenn ihr Tier schonmal eine Packung Mon Cherie gefressen und danach Loopings geschlagen hat, wissen Sie warum“, erklärt ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
Und bevor sich Familien mit Kindern, Abstinenzler und Fahrer beschweren: Die beiden äußeren Fontänen sind Kinderpunsch. Es gibt also für alle etwas.
Als Zeitungsente wird umgangssprachlich eine Falschmeldung bezeichnet. Die Redaktion der Volksstimme nimmt sich in der Rubrik „Altmark-Geschnatter“, deren Inhalt frei erfunden ist, dieser journalistischen Darstellungsform auf humorvolle Art und Weise an.
