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Amerikalinie Bürgerinitiative löst sich auf

Die Abwicklung der Bürgerinitiative Amerikalinie in Pretzier wird vorbereitetet. Grund ist mangelndes Interesse.

Von Alexander Walter 02.06.2016, 19:15

Salzwedel l Die Bürgerinitiative (BI) „Amerikalinie“ hat ihre Auflösung beschlossen. Bei einer Sitzung am Dienstagabend stimmten 10 der 13 anwesenden Mitglieder dafür, den Vorstand mit der Abwicklung zu beauftragen, informierte Konrad Bräuer gestern auf Nachfrage. Daran änderte auch die Initiative des Pretzierers Walter Theuerkauf nichts, der sich bereits erklärt hatte, in einem neu zu wählenden Vorstand mitzuarbeiten.

Die Auflösung der BI, die sich angesichts des zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Stendal-Uelzen (Amerikalinie) einen verbesserten Schallschutz im Ort zum Ziel gesetzt hatte, zeichnet sich seit Längerem ab: Das Interesse der Mitglieder an BI-Sitzungen war zuletzt stark gesunken. Die Zahl der Mitglieder, die ihren Beitrag nicht entrichteten, stieg von 6 im Jahr 2012 auf 42 im Jahr 2015. Im Februar 2015 kündigte der Vorstand seinen Rückzug an. Bei einer Sitzung Mitte Mai hatten sich die Mitglieder dann bereits für die Auflösung ausgesprochen. Die von der Satzung vorgeschriebene absolute Mehrheit im ersten Anlauf wurde aber verfehlt. Beim zweiten Versuch, reichte nun die einfache Mehrheit.

„Ich bin enttäuscht“, sagte Konrad Bräuer gestern zum Aus. Die BI habe vieles auf den Weg gebracht. Einer Petition an den Bundestag hatten sich immerhin 200 Bürger angeschlossen. Katrin Kunert, Bundestagsabgeordnete für Die Linke, hatte sich für das Ziel eines verbesserten Schallschutzes an der Bahnlinie eingesetzt.

Stadt, Altmarkkreis, aber auch dem Ortschaftsrat warf Bräuer mangelnde Unterstützung vor. Kritik übte er etwa daran, dass die Stadt die Idee eines durchgehenden Schutzwalls in Pretzier verhindert habe, indem sie ein kommunales Grundstück nur gegen Pacht zur Verfügung stellen wollte. Das Material für den Wall hatte das mit den Gleisbauarbeiten beauftragte Unternehmen Strabag der BI bereits zugesagt, so Bräuer. Hinderlich sei auch die Gesetzgebung gewesen. „Beim, Thema Schallschutz gibt es keine Sammelklagen.“ Immerhin sind zwei Schallschutzwälle auf dem Grundstück von Gerd Brandt entstanden. Eine 15 Meter lange Schallschutzwand soll nun noch hinzukommen.