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Pflanzaktion Braunkehlchen kehren zurück

Gute Nachrichten für die Helfer einer Pflanzaktion bei Arendsee: Das vom Aussterben bedrohte Braunkehlchen ist zurück in der Altmark.

Von Malte Schmidt 01.11.2016, 02:00

Altmark/Wendland l Es sind durchaus erfreuliche Nachrichten, die Ine Petz, Mitarbeiten des Bundes für Umwelt und Naturschutz, am Sonnabend überbringen kann. „Wir können uns freuen und sagen, dass das Braunkehlchen wieder in dieser Region gesichtet und sogar schon fotografiert werden konnte.“ Mit der Region meint sie einen Teil der ehemaligen innerdeutschen Grenze, der sich zwischen Schmarsau (Wendland) und Schrampe bei Arendsee (Altmark) befindet.

An dieser Stelle haben sich am Sonnabend Mitarbeiter des BUND und freiwillige Helfer getroffen, um das Projekt Lückenschluss weiter voranzubringen. Gemeinsam mit BUND-Mitarbeitern wurden so unter fachlicher Anleitung 120 Setzlinge gepflanzt. „Die heimischen Sträucher dienen als Rückzugs-, Nahrungs- und Brutgebiet ganz gezielt selten gewordener Vogelarten“, erklärt Ine Petz.

Damit entsteht unter anderem ein Lebensraum für das in Deutschland stark gefährdete Braunkehlchen, ein Bodenbrüter, der auf strukturreiche Landschaften mit Wiesen und als Sitzwarten dienenden höheren Einzelelementen angewiesen ist. Genau diese Arbeit habe auf der gegenüberliegenden Seite der Bundesstraße stattgefunden, weshalb das Braunkehlchen wieder zurückgekehrt ist und sich in diesem Lebensraum wohl fühlt.

In Europa leben schätzungsweise 5,4 bis vielleicht sogar 10 Millionen Brutpaare, wovon mehr als die Hälfte in Skandinavien und Russland – dem Kerngebiet seiner Verbreitung – vorkommen. Der Bestand in Deutschland bewegt sich zwischen 37 000 und 90 000 Paaren. Das Braunkehlchen ist jedoch in allen Roten Listen Mitteleuropas, mit Ausnahme von Polen und Ungarn, verzeichnet.

Insgesamt haben die Helfer am Sonnabend etwa 120 Setzlinge der heimischen Sträucher gepflanzt. Es handelt sich dabei um sechs verschiedene Arten. Das Projekt „Lückenschluss Grünes Band“ ist vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert worden.