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Barrierefreiheit Mit dem Aufzug zum Altar

Ein Aufzug soll im Danneilmuseum in Salzwedel Barrierefreiheit ermöglichen.

Von Antonius Wollmann 12.04.2017, 01:01

Salzwedel l Es ist ein Aushängeschild für die Stadt Salzwedel und den Altmarkkreis – das Danneilmuseum im Gebäude der alten Propstei zwischen Marienkirche und Park des Friedens. Mit dem Weinberg-Altar von Lucas Cranach dem Jüngeren beheimatet es ein Zeugnis der Reformationsgeschichte von großer überregionaler Bedeutung. Hinzu kommen zahlreiche Sonderausstellungen.

Dennoch wird immer wieder Kritik an der Einrichtung laut. Zuletzt bemängelte Gardelegens Ex-Bürgermeister Konrad Fuchs (SPD), dass die Besucherzahlen schwächelten. Begründet wurde das sinkende Interesse unter anderem mit dem Tourismuskonzept der Stadt Salzwedel. Stadtführer würden das Danneilmuseum nicht mehr ansteuern, weil die steilen Treppen, die zu den Ausstellungsräumen führen, für die überwiegend älteren Gäste zu beschwerlich seien.

Dem widerspricht Joachim Mikolajczyk, Amtsleiter des kult.tour-Betriebes der Hansestadt, welcher auch für den Tourismus zuständig ist: „Unsere Stadtführer weisen ausdrücklich auf das Danneilmuseum hin. Auch in unseren Publikationen finden sich Hinweise.“ Ein Besuch sei aber nie Teil der Touren gewesen. „Das würde den zeitlichen Rahmen der Führungen sprengen“, ergänzt der Amtsleiter. Dies wäre anders, würde die Stadt reine Museumsführungen anbieten. „Das wurde bereits diskutiert und könnte noch mal ein Thema werden“, sagt Joachim Mikolajczyk.

Der Altmarkkreis als Träger des Museums will Barrierefreiheit mit dem Bau eines Aufzugs realisieren. Darauf wies der Leiter der Museen, Jochen Alexander Hofmann Anfang März im Kreis-Kulturausschuss hin. Gleichzeitig würden Auflagen des Brandschutzes mit einem zweiten Rettungsweg erfüllt. Er verspreche sich davon langfristig eine positive Entwicklung der Besucherzahlen, sagte der Museumsleiter. Ob der Anbau eines Aufzugs an den Turm der Propstei mit dem Denkmalschutz vereinbar sei, hätten die entsprechenden Behörden zu entschieden, erklärte er auf eine Frage aus dem Ausschuss.

Bereits im Januar keimte für das Projekt Hoffnung auf, als Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger das Museum besuchte und ein Investitionsprogramm des Landes für den Kulturbereich ankündigte. Positive Nachricht dahingehend hatte Landrat Michael Ziche am Montagabend parat. Das Land hat dazu aufgerufen, sich um das Fördergeld zu bewerben, die Anträge wurden zeitig gestellt und das Danneilmuseum steht für den Altmarkkreis auf Priorität 1. Eine entsprechende Förderung über 600  000 Euro sei in Aussicht gestellt. Das Geld soll 2017 noch zur Verfügung gestellt und das Vorhaben nach Möglichkeit umgesetzt werden.