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Biogas Weiteres Heizkraftwerk für Anlage in Bombeck

Die Biogasanlage in Bombeck soll vergrößert werden. Ein Planer stellte das Vorhaben dem Ortschaftsrat vor.

Von Arno Zähringer 05.08.2016, 03:00

Osterwohle l Erneut behandelte der Osterwohler Ortschaftsrat ein „brisantes Thema“, wie Ortsbürgermeister Jürgen Bangemann in seiner Begrüßung am Mittwochabend sagte. Dabei ging es um den vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Biogas Bombeck“, den Stadtplaner Henrik Böhme in der Sitzung erläuterte.

Zur Erfüllung von Umweltauflagen und zur Erhöhung des Gasspeichervolumens ein neues, gasdicht abgedecktes Gärrestelager mit einem Durchmesser von rund 40 Metern gebaut werden. Geplant ist darüber hinaus, einen Havariewall zu errichten und durch Heckenpflanzungen eine bessere Einbindung der Anlage in die Landschaft zu erreichen. Zudem ist der Bau eines weiteren Blockheizkraftwerkes vorgesehen. Dies soll allerdings nicht mehr dauerhaft der Grundversorgung dienen, sondern nur zeitweise zur Abdeckung der Spitzenlast zugeschaltet werden.

Zum Hintergrund: Die Bombecker Biogasanlage wurde 2006 als landwirtschaftlich privilegierte Anlage im Außenbereich auf dem Betriebsgrundstück der Osterwohler Schweinezucht GmbH errichtet. An diesem Standort wird ein Blockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von rund 500 Kilowatt (KW) betrieben.

Es dient unter anderem der Wärmeversorgung der angrenzenden Stallanlagen. Zur Nahversorgung der Ortslage Osterwohle wurde 2010 ein sogenanntes Satelliten-BHKW (mit 400 KW) in Osterwohle genehmigt, das von der Bombecker Biogasanlage aus gespeist wird. Betrieben wird die Biogasanlage auf dem Betriebsgrundstück der Osterwohler Schweinezucht GmbH von der Osterwohler Biogas GmbH & Co. KG. In der Anlage werden Wirtschaftsdünger (Gülle) und Energiepflanzen fermentiert. Das dabei entstehende Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk energetisch genutzt.

Wegen einer Änderung des Baurechtes sei eine Überplanung der vorhandenen Anlage zwingend erforderlich, um einen rechtmäßigen Weiterbetrieb der Anlage und auch der damit verbundenen Nahwärmenetze zu gewährleisten. „Es geht vor allem darum, die vorhandene Anlage zu sichern“, sagte Stadtplaner Böhme. Vor diesem Hintergrund hat die Osterwohler Biogas GmbH die Aufstellung eines Bebauungsplanes beantragt. Geschäftsführer Roland Niewerth machte deutlich, dass es sich nicht um eine Erweiterung handele, denn im Jahresdurchschnitt würde nicht mehr Gas produziert werden als bisher. Die Gesamtkapazität der Biogaserzeugung ist im Plangebiet auf 4,6 Millionen Normkubikmeter Biogas pro Jahr begrenztDie Anlage befindet sich rund 270 Meter südlich des Ortsrandes von Bombeck. Das geplante Gärrestelager soll nördlich der bereits bestehenden Behälter gebaut werden. Die dort vorhandene Bauruine soll im Zuge der Erweiterung beseitigt und gleichzeitig sollen Nistkästen und Fledermausquartierkästen aufgehängt werden.