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Bundesfeldweg Vom Feldweg zur Kreisstraße

Der Ausbau des Bundesfeldweges bei Ritze ist nicht beschlossen. Der Altmarkkreis Salzwedel hat aber beim Projekt große Fortschritte gemacht.

Von Antonius Wollmann 17.04.2017, 03:00

Salzwedel l Für viele Autofahrer ist er die perfekte Abkürzung: der Bundesfeldweg zwischen der Bundestraße 190 und Ritze. Wer ihn befährt, gelangt rasch zum Lokschuppenkreisel und damit zu den Bundesstraßen 71 und 248. Kein Wunder also, dass die Straße rege befahren wird.

Das Problem dabei: Eigentlich darf er bis dato nur von landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen benutzt werden. Die Bahn hatte vor fünf Jahren mit dem Argument interveniert, dass der neben der Amerika-Linie verlaufende Weg nicht für ein großes Verkehrsaufkommen geeignet sei. Der dortige Bahnübergang sei nämlich nur für ein begrenztes Verkehrsaufkommen geeignet.

Von dem Verbot ließen sich indes nur die wenigsten Autofahrer beeindrucken. Weil das Verkehrsaufkommen nicht sank, wurde schon seit längerer Zeit über die Möglichkeit diskutiert, den Bundesfeldweg in eine Kreisstraße umzubauen. Damit würde gewissermaßen eine Nordumfahrung der Hansestadt entstehen. Dass das Vorhaben noch in diesem Jahr umgesetzt wird, ist nun etwas wahrscheinlicher geworden.

Ein großes Hindernis, das das Vorhaben in der Vergangenheit erschwerte, ist mittlerweile überwunden. Der Landkreis hat sich mit den Eigentümern der anliegenden Flächen über den Ausbau geeinigt. „Die Eigentümer sind mit im Boot. Die Bauerlaubnisverträge sind unterzeichnet“, sagte Andreas Freude, Leiter des Hoch-und Tiefbaumtes des Landkreises, auf Nachfrage der Volksstimme.

Doch bevor endgültig mit dem Ausbau begonnen werden kann, muss sich der Altmarkkreis noch mit zwei weiteren Parteien auseinandersetzen – der Deutschen Bahn als Betreiber der Amerika-Linie zwischen Uelzen und Stendal und der Deutschen Regionaleisenbahn (DRE). Die DRE betreibt die Trasse Salzwedel-Arendsee.

Zumindest die Verhandlungen mit der Deutschen Bahn haben den gewünschten Verlauf genommen. „Wir sind schon sehr weit gekommen“, erzählt Andreas Freude. Insbesondere die Vergrößerung des Bahnüberganges wird nun konkreter. Dies sei ein großer Schritt in die richtige Richtung, sagt der Amtsleiter.

Wie viel die neue Kreisstraße– sie wird sechs Meter breit sein – kosten wird, steht derzeit noch nicht fest. Dafür müssen unter anderem erst einmal die Kosten für den Bahnübergang ermittelt werden. Dafür ist die Deutsche Bahn zuständig. Im vergangenen Jahr schätzte der Landkreis die Gesamtsumme auf 557 000 Euro. Mit welchem Verkehrsaufkommen nach dem Ausbau zu rechnen ist, steht noch nicht fest. Derzeit läuft eine sogenannte Potenzialerhebung. Verantwortlich dafür ist ein Hamburger Verkehrsplanungsbüro.

Auch mit der DRE scheint eine Einigung erzielt worden zu sein. Auf Nachfrage der Volksstimme sagte DRE-Chef Gerhard Curth, dass seine Gesellschaft die Erlaubnis für den Ausbau erteilt habe.

Wann mit dem Ausbau tatsächlich begonnen wird, konnte Andreas Freude noch nicht sagen.