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Comedian Junges Publikum liebt Lucky-Man

Ein ausverkauftes Haus und Publikum das schon vor dem Start Show stehend applaudierte, das erwartet Luke Mockridge in Salzwedel.

Von Oliver Becker 20.02.2017, 01:00

Salzwedel l „Das ist ja der Wahnsinn. Ich habe noch gar nichts gemacht und ihr empfangt mich schon mit stehendem Beifall“, begrüßte der deutsche Comedian Luke Mockridge sein größtenteils jugendliches Publikum im ausverkauften Saal des Kulturhauses.

„Ich bin ja das erste Mal in Salzwedel“, bemerkte er „aber ich muss schon sagen: Eine tolle Landschaft, tolle Häuser und wenn es jetzt auch noch Baumkuchen geben würde, dann wäre es perfekt.“

„Wo kommt ihr denn alle her. Oder seid ihr alle aus Salzwedel?“ „Aus Hamburg“, rief Vicki aus den vorderen Reihen ihm zu. „Aus Hamburg? Seid ihr bescheuert. Das ist doch megaweit entfernt von hier. Habt ihr euch verfahren?“

Aber Vicki hatte ihre Wurzeln in Salzwedel und hatte so einen Heimatbesuch mit der Veranstaltung, informierte sie den Lucky Man, wie Luke Mockridge sich und seine Show betitelte. Und wer hatte nun die weiteste Anreise? Aus Hannover, rief ihm eine weibliche Stimme aus dem Saal zu. „Auch eine tolle Stadt, da kann du ja tolle Schwarz-Weiß- Fotos mit einem Farbfilm machen.“ Und keiner von euch kommt weiter her“, hakte er nach.

„Ja ich hier“, meldete sich noch ein Mädchen. „Ich komme aus Hagen bei Dortmund.“

„Und wie heißt du“, wollte Luke wissen. „Nina“, war die Antwort. „Ach Nina aus Hagen, also Nina Hagen.“ Der Saal war nicht mehr zu halten und für Luke Mockridge war es ein wunderbarer Einstieg.

Nicht überall wurde es ihn so leicht gemacht wie in Salzwedel, informierte er das ihm an seinen Lippen hängende Fanvolk.

Mit fünf Brüdern groß zu werden, das formt. Zumal, wenn er schon immer etwas anders war als seine Brüder, und auch als der Rest der Männlichkeit.

Sicher hyperaktiv, mag so mancher denken, der ihn auf der Bühne erlebt. So flott wie mit Mund und Sprüchen unterwegs, so ausgeprägt auch sein sonstiger Bewegungsdrang. Die große Bühne des Kulturhauses, wie für ihn gemacht. Ein Luke Mockdridge benötigt eben Platz.

Eigentlich wollte er immer als jemand anders angesehen werden, als eben das lustige Kerlchen, als das man ihn immer sah. Er wollte gefährlich wirken. Aber mit Schuheinlagen, Zahnspange und einem leichten Gehfehler, wie gefährlich wirkt man dann schon auf seine Umwelt.

Selbst wenn der Bodyscanner auf dem Flughafen anschlägt, hat das Sicherheitspersonal nur ein gelangweiltes „Geh weiter, Typ“ für ihn über. Furchtbar. Aber das Publikum mag den ungefährlichen Luke so wie er ist. Ausverkaufte Häuser zeugen von seiner Popularität. Auch für die Veranstaltung in Salzwedel waren schon seit Wochen alle Karten vergeben. Tja, und das käme auch nicht von ungefähr, ist sich Mockridge sicher. Schließlich zähle er zu 1990er Generation und die ist einfach nur toll. „Wer gehört denn von euch zur Milleniumgeneration?“, wollte er von seinen Gästen wissen. Viele Hände gingen nach oben. „Ach ihr seid richtig Sch…“, denn wer mit den Teletubbies groß geworden ist, was ist von denen schon zu erwarten. Na ja, ihr könnt ja nichts dafür, denn ihr habt uns im Rücken. Und das ist ungefähr genau so wie im Großen. Ihr seid vergleichbar mit Trump der auf Obama folgte.“ Das Publikum nahm es mit Humor, denn man muss auch über sich selbst lachen können.

Luke Mockridge ist der Sohn von Bill Mockdridge, der 1982 das Improvisationstheater Springmaus gründete. Seit 2012 tourt Luke mit seinen Bühnenprogrammen durch Deutschland und auch im Fernsehen ist er als Gast bei den verschiedensten Sendungen oft präsent. 2013 wurde er beim Deutschen Comedypreis als bester Newcomer ausgezeichnet und 2016 erhielt er die Live Comedy-Krone.