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Dorfmuseum Ansturm auf die neue Ausstellung

Nach aufwändigem Umzug und Renovierungsarbeiten ist das Kleinauer Museum in der Schule wieder geöffnet.

Von Eckehard Schwarz 04.07.2016, 19:00

Kleinau l Sehr interessante Ausstellungsstücke sind seit Sonnabend im wieder eröffneten Dorfmuseum in Kleinau zu sehen. Fast ein Jahr lang hatte vor allem der pensionierte Lehrer Otto Mewes gemalert, die zahlreichen Exponate gereinigt und die Darstellung neu gestaltet. Nötig geworden war der Umzug von einem Trakt der alten Schule in Kleinau in den gegenüberliegenden Teil, vor allem aus baulichen Gründen.

Ortsbürgermeister Hans-Georg Kempcke würdigte das große Engagement von Otto Mewes für das Museum. „Otto hat in dieses Projekt so viel Zeit, Kraft und Herzblut gesteckt, wie man es nur selten sieht,“ betonte er.

Kempcke erinnerte auch an die Anfangsjahre, als Otto Mewes und seine Jungen Historiker auf Scherbensuche gingen, um für die Bodendenkmalpflege Erkenntnisse zu gewinnen und als von den Bewohnern Kleinaus und der umliegenden Dörfer historisch wertvolle Gegenstände für die Schulsammlung abgegeben wurden. Auch nach der Schließung der Schule in Kleinau im Jahre 1992 war Mewes weiter aktiv und sammelte alte Schulbücher, Regale und Tische für das Museum.

Wie Kempcke den vielen Gästen weiter berichtete hatte Mewes bereits 2014 die Idee, das Museum vom 4. in den 2. Trakt der ehemaligen Schule zu verlegen. „Dank Ottos Beharrlichkeit und des entwickelten Konzepts konnten die verantwortlichen Stellen von der Notwendigkeit des Museums und des Umzuges überzeugt werden“, betonte der Ortsbürgermeister.

Er wünschte sich zum Abschluss seiner Rede, dass zahlreiche Besucher nicht nur aus der Altmark in das Museum kommen und es mit seinen vielfältigen Exponaten eine Attraktion in der Region bleibt.

Nach der Begrüßung, die musikalisch vom Kleinauer Frauenchor unter Leitung von Ute Schulz umrahmt wurde, durchschnitt die vierjährige Frida Karlotta Findeisen mit ihren Freunden aus der Kindertagesstätte das Absperrband zum Museum und Otto Mewes führte die Besucher durch die neu gestalteten Räume.

„Es ist eine sehr schöne Ausstellung mit vielen interessanten Stücken, ich komme bestimmt noch einmal her, um mir alles in Ruhe anzusehen,“ sagte Wolfgang Eberlein aus Lohne. Auch Elke und Erhard Köpsel aus Fleetmark nutzten den Rundgang mit Otto Mewes, um ihm einige interessante Exponate für sein Museum zu überreichen. Darunter waren neben alten Kinderbüchern auch zahlreiche alte Exemplare der Volksstimme.

Viele Gäste der Museumswiedereröffnung nutzten die Gelegenheit, um sich bei Otto Mewes für sein großes Engagement für die Geschichte der Region zu bedanken. So unter anderem Ingelore Fischer, die im Namen des Diesdorfer Heimatvereins einen großen Blumenstrauß an Otto Mewes übergab.

Auch seine Enkelkinder Malte und Tim Kirchner, die bei den Renovierungs- und Umzugsarbeiten mitgeholfen hatten, überreichten ihrem Opa ein Erinnerungsschild.

In ehrenamtlicher Tätigkeit hatte Otto Mewes nicht nur seine Familie mit in die Arbeiten einbezogen. Wie er in seiner Eröffnungsrede berichtete, haben ihn viele Freunde und Unternehmen aus der Region ebenfalls tatkräftig oder mit Spenden bei den Renovierungsarbeiten der Räume unterstützt – ganz besonders Ronny Müller, Nick Buthut und Hartmut Kleyer. Er erhielt auch Unterstützung vom Verein Junger Archäologen der Altmark, der die Trägerschaft über das Museum übernahm.

So konnte Mewes vier ehemalige Klassenräume und einen großen Flur vorstellen. Er berichtete während des Rundganges viele interessante Details zu den jeweiligen Ausstellungsstücken. So zeigte er den Besuchern unter anderem eine Mausefalle für 8 Mäuse, die Gesindeordnung von 1769, die Funktionsweise eines Getreidereinigers, alte Zeitungen und Verordnungen bis hin zum DDR Computer.

Die Ausstellung ist räumlich gegliedert in einen archäologischen Teil, einen Raum für Landwirtschaft und Feuerwehr, das Schulwesen sowie einen Raum mit dem Schwerpunkt auf das Leben in der ehemaligen DDR. In zwei Sonderausstellungen werden weiterhin Bilder von 11 Künstlern aus der Altmark sowie Fotos und Erinnerungsstücke von einer gemeinsamen Reise mit Hartmut Bock, dem Vorsitzenden des Vereins Junger Archäologen nach Syrien und Israel gezeigt.