Drogenberatung Alkohol und Cannabis vorn
Die Hälfte aller Westaltmärker, die sich wegen eines Alkoholproblems beraten ließen, ist zwischen 45 und 65 Jahre alt.
Salzwedel l Insgesamt 262 Männer und 81 Frauen suchten im vergangenen Jahr Hilfe in den Sucht- und Drogenberatungsstellen des Altmarkkreises, wobei der Anteil der weiblichen Klienten leicht gestiegen ist. Alkohol ist dabei mit 250 Fällen das häufigste Problem, gefolgt von Drogenkonsum mit 59 Hilfesuchenden. Zehn Menschen wollten ein problematisches Spielverhalten ändern.
Die meisten Alkoholsüchtigen sind laut Statistik arbeitslos, ledig und allein lebend. Ihre Zahl war 2015 nach einem Tief im Vorjahr deutlich höher, wie die neue Sozialplanung für den Altmarkkreis ausweist.
Im Bereich der illegalen Drogenproblematik ist die Anzahl der Ratsuchenden in den ambulanten Beratungsstellen in etwa gleich geblieben. Das sage allerdings nichts über den tatsächlichen Drogenmissbrauch aus. Ganz vorn steht dabei das Rauchen von Cannabisprodukten. „Von Crystal ist der Altmarkkreis bisher weitestgehend verschont geblieben“, heißt es in dem Papier. Drei Crystalkonsumenten haben die Beratungsstellen in Anspruch genommen.
Es seien sämtliche andere Drogen wie LSD, Speed, Ecstasy, Kokain, Heroin, Pilze und neuartige Suchtmittel auf dem Markt zu bekommen und würden auch konsumiert. Betroffen seien sowohl die Städte als auch die umliegenden Orte.
Erschreckend sei, dass Kinder und Jugendliche ohne Risikogedanken verschiedenste Drogen testen und zu sich nehmen. Das Wissen um negative Auswirkungen werde überwiegend ignoriert. Verstärkte Präventionsarbeit und spezifische Angebote für Drogenkonsumenten und deren Familien seien weiterhin erforderlich. Diese Aufgabe übernimmt im Altmarkkreis die Awo-Sozialdienst GmbH mit zwei Beratungsstellen in Salzwedel und Gardelegen. Wobei inzwischen mehr Menschen freiwillig und eigenmotiviert, also ohne Auflage, Hilfe suchen.
