Einzugsbereiche Schule wechsle dich

Die Salzwedeler Grundschulen haben in den kommenden Jahren mit einem positiven Problem zu kämpfen: höhere Schülerzahlen.

Von Marco Heide 21.10.2016, 21:00

Salzwedel l Die positiven Aussichten bei den Schülerzahlen in Salzwedel bereitet den Verantwortlichen nicht nur Freude. Sie stellen Verwaltung und Lehrerschaft vor Herausforderungen. Deshalb beschäftigte sich der Ausschuss für Schulen, Soziales und Jugend mit der Änderung der Schuleinzugsbereiche. Gelten würde die neue Einteilung frühestens ab dem Schuljahr 2018/19.

Hauptamtsleiter Matthias Holz nannte Faktoren, die die Planung erschweren. So schwanken die Zahlen der Anmeldungen trotz generell stabiler Schülerzahlen an den Schulen. Um die Zahlen konstant zu halten, müssten die Einzugsbereiche beinahe jährlich angepasst werden. Das sei aus Sicht des Hauptamstleiter aber keine sinnvolle Lösung.

Dazu kommt, dass der Platz an der Jenny-Marx- und an der Pervergrundschule begrenzt ist. Das heißt: An diesen Einrichtungen können maximal zwei erste Klassen eingeschult werden. Außerdem sei die Lehrerversorgung ein akutes Problem, sagt Matthias Holz. Bisher ging das Land Sachsen-Anhalt davon aus, dass in der Salzwedeler Kernstadt im Jahr 2025 nur noch 569 Mädchen und Jungen an den drei Grundschulen unterrichtet werden. Diese Zahl habe das Land in der aktuellen Bevölkerungsprognose auf 820 korrigiert, erklärte Holz. Er hofft, dass sich diese Änderung auch personell an den Schulen bemerkbar macht.

Die neuen Einzugsbereiche sollen jedenfalls bis 2022/23 für stabile Schülerzahlen an den drei innerstädtischen Einrichtung sorgen. Die größten Änderungen betreffen die Dörfer Brietz, Chüttlitz, Seeben, Darsekau und Cheine. Geht es nach dem Entwurf der Verwaltung, sollen die Kinder aus den Orten statt in die Jenny-Marx- künftig in die Lessing-Schule eingeschult werden. Außerdem ist vorgesehen, dass einige westliche Innenstadt-Straßen von der Perver- an die Jennyschule wechseln.

Die drei Schulleiterinnen, die den Verwaltungsentwurf einschätzen sollten, waren mit dem Papier prinzipiell zufrieden. Christine Dürrenfeld, Leiterin der Lessing-Schule, wies aber auf ein Problem mit den Kindern aus dem Wohngebiet Arendseer Straße hin. Dort erhalten einige Mädchen und Jungen keine kostenlos Fahrkarte, da sie nicht zwei Kilometer von der Schule entfernt wohnen. Es sei aus ihrer Sicht unzumutbar, dass Erst- und Zweitklässler von dort bis zu Lessing-Schule laufen. Der Kreis sei bei der Vergabe der Fahrkarten rigoros. Gabriele Gruner, Vorsitzende des Ausschusses, versprach, dass Thema im Kreistag anzusprechen.