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Ausbildung Endspurt bei der Lehrstellensuche

Das Ausbildungsjahr hat am Montag begonnen. Trotzdem sind im Altmarkkreis noch 159 Jugendliche auf der Suche nach einer Lehrstelle.

Von Antje Mewes 06.08.2015, 03:00

Salzwedel l Für viele junge Menschen hat ihr erstes Ausbildungsjahr begonnen, andere starten am 1. September in diesen neuen Lebensabschnitt. Noch herrscht viel Bewegung auf der letzten Etappe vor Ausbildungsbeginn, denn weiterhin werden freie Ausbildungsstellen gemeldet und Schüler kontaktieren die Arbeitsagentur auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Es gebe noch in allen Branchen freie Stellen – vom gewerblichen und handwerklichen Bereich, über kaufmännische Berufe bis zum Hotel- und Gaststättengewerbe, informiert Agentursprecherin Yvonne Papke. Wer sich flexibel zeige und Alternativen in Betracht ziehe, habe gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle in der Region.

Altmarkweit stehen bislang 439 unversorgten Bewerbern noch 408 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Was rein zahlenmäßig fast ausgeglichen ist, stellte sich auf den zweiten Blick etwas komplizierter dar. Denn unbesetzte Ausbildungsstellen und die Berufswünsche der Jugendlichen sind bei weitem nicht deckungsgleich. Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Ausbildungsberufe stehen Verkäufer, Kaufmann im Einzelhandel sowie der Kfz-Mechatroniker. Auf insgesamt 112 Bewerber in diesen Berufen kommen allerdings 52 Ausbildungsstellen.

Alternativen zu überdenken, sei deshalb ein unbedingtes Muss. „Warum kann es statt des Kaufmanns im Einzelhandel denn nicht auch der Kaufmann im Großhandel sein?“, fragt sich Markus Nitsch, Chef der Stendaler Arbeitsagentur. Für diesen Beruf gebe es derzeit noch elf unbesetzte Plätze in der Altmark. Gute Chancen hätten Jugendliche aber auch in der Floristik, in der Metallbearbeitung, in der Energietechnik, in der Lebensmittel- und Genussmittelherstellung, im Baugewerbe, in Klempnerei, Sanitär, Heizung und Klimatechnik sowie in der Hotellerie und Gastronomie.

Nitsch: „Um Ausbildungssuchende und Unternehmen zusammenzubringen, werden wir am 27. August eine Last-Minute-Börse im Berufsinformationszentrum der Stendaler Arbeitsagentur anbieten“.

Im Altmarkkreis Salzwedel meldeten sich 491 Bewerber für eine Ausbildungsstelle. 332 von ihnen haben eine Lehrstelle bekommen. Sie haben bereits eine Ausbildung aufgenommen, werden sie im September beginnen oder eine weiterführende Schule besuchen, erklärt Yvonne Papke. 159 Schulabsoventen suchen noch einen Ausbildungsplatz.

Von Oktober 2014 bis Juli 2015 haben die Unternehmen aus der westlichen Altmark 357 Ausbildungsstellen gemeldet – 145 sind noch unbesetzt. Zahlreiche freie Plätze gibt es als Koch/Köchin, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Kfz-Mechatroniker oder Hotelfachmann/frau. Nitsch appelliert an die Jugendlichen, die gesamte Altmark als Ausbildungsort in Erwägung zu ziehen. Das erhöhe die Möglichkeit, seinen Traumberuf erlernen zu können.

Sollte es Zweifel geben, ob mit der Ausbildungsvergütung eine notwendige auswärtige Unterbringung finanziell zu bewältigen ist, könne die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Agentur für Arbeit weiterhelfen. BAB können Jugendliche bekommen, die nicht mehr bei den Eltern wohnen können, weil der Ausbildungsbetrieb zu weit entfernt ist. Sind junge Menschen älter als 18 Jahre oder verheiratet oder haben mindestens ein Kind, können sie ebenfalls gefördert werden, wenn sie in erreichbarer Nähe zu den Eltern leben.

Wichtig sei, dass die Jugendlichen den Antrag vor Ausbildungsbeginn in der Arbeitsagentur stellen. Denn BAB werde nicht rückwirkend gezahlt.

Eigenes Einkommen und das der Eltern wird angerechnet. Wer selbst prüfen will, ob und in welcher Höhe ihm BAB zustehen könnte, kann dazu den BAB-Rechner im Internet nutzen: www.babrechner.arbeitsagentur.de.