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Erfolgreiche Suche Erinnerung am 1. Mai 1959 fotografiert

Das Telefon klingelte Sturm bei Familie Körner in Arendsee, nachdem ein altes Foto in der Volksstimme veröffentlicht worden war.

Von Helga Räßler 13.03.2017, 22:00

Arendsee l „Und auch mein Vater Heinz, heute 68 Jahre, ist als Kind auf dem Bild vorn ganz rechts zu sehen, hat sich aber selbst nicht erkannt“, erklärte Andreas Körner aus Arendsee am Montag schmunzelnd. Erkannt habe ihn Bruno Mika aus Salzwedel, der allerdings nicht mit abgebildet ist auf dem alten Foto. Das hatte Körner Anfang des Jahres in seiner Küche gefunden und nicht zuordnen können.

„Bruno Mika stellte fest, dass das Foto am 1. Mai 1959 in Heiligenfelde an der Gaststätte gemacht wurde“, so Andreas Körner. Da seien viele Sanner dabei gewesen, denn damals hatten sich Heiligenfelder und Sanner immer wechselseitig zu festlichen Anlässen besucht.

Und von einer anderen Anruferin habe er fast alle Namen der Abgebildeten zusammen bekommen. „Und jetzt weiß ich auch, von wem der Gruß auf der Fotorückseite stammt“, berichtet der Arendseer. „Gruß von Karin“ stand da, und Karin heißt Karin Wiencke, lebte in Arendsee und ist heute im Wendland zu Hause.

Ganz besonders beeindruckt sei er von einer verblüffenden Ähnlichkeit gewesen: „Meine Tante Brigitte, auf dem Foto ganz vorn links, sah in ihrer Kindheit mit neun Jahren fast haargenau so aus wie meine Tochter Jasmin.“ Sagt es und holt zum vergleichenden Beweis ein Kinderbild des Mädchens aus der Schublade. „Jasmin ist heute 22 und arbeitet bei der Bundeswehr, mein Sohn Steven, 26, ebenfalls“, sagt er und zeigt auf ein großes Foto an der Wand, auf dem seine Frau mit den beiden erwachsenen Kindern zu sehen ist.

Renate Retzlaff, geborene Büttner, meldete sich bei der Volksstimme und erzählte von ihren Erinnerungen an den Maitag, an dem das Bild entstand. „Ich stehe in der zweiten Reihe und wende mich zur Seite, habe eine Kapuze auf, meine Mutter ist weiter hinten und dreht sich gerade zur Pferdekutsche um“, sagt sie. Sie stamme aus Sanne, wohne heute in Krumke.

Noch einige andere Geschichten hat Andreas Körner zu erzählen und ist überrascht von der großen Resonanz auf den Aufruf zur Personensuche. „Ich weiß zwar nicht wirklich, wie das Foto in unsere Küche kam, aber über ein Treffen der Beteiligten denke ich jetzt ernsthaft nach“, sagte er.